Tabakanbau zerstört die Umwelt

Der Anbau von Tabak braucht Felder, Wasser, Dünger, Energie und verursacht klimaschädliche Emissionen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zerstört Rauchen die Umwelt und untergräbt die nachhaltige Entwicklung.

Für Tabakplantagen und -verarbeitung würden Wälder abgeholzt, Böden ausgelaugt, Kohle und Holz verbrannt, heißt es in dem Bericht, den das Sekretariat der Anti-Tabak-Konvention der WHO am Dienstag veröffentlichte. Die dabei entstehenden Treibhausgasemissionen verschärften den Klimawandel.

Die Konvention war 2005 in Kraft getreten und hat heute 181 Mitgliedsländer. Sie verlangt etwa eine klare Einschränkung von Tabakwerbung, Gesundheitswarnhinweise auf Packungen und stärkeren Schutz von Nichtrauchern. Vertreter der Mitgliedsländer beraten zurzeit in Genf über neue Strategien gegen das Rauchen.

Entwicklungsländer betroffen

Für die Herstellung von sechs Billionen Zigaretten im Jahr 2014 seien 32,4 Millionen Tonnen grüner Tabak auf vier Millionen Hektar Land angebaut worden. Die Herstellung habe 0,2 Prozent des weltweiten Ausstoßes von klimaschädlichen Emissionen verursacht, 84 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent.

Zudem entstünden 25 Millionen Tonnen Abfälle, darunter auch die Milliarden weggeworfenen Kippen, die mit ihren giftigen Inhaltsstoffen nach Angaben der WHO Wasserquellen verunreinigen. Für Tabakanbau und Verarbeitung würden zudem 22 Milliarden Tonnen Wasser verbraucht. Ein Raucher, der 50 Jahre 20 Zigaretten am Tag raucht, sei für den Verbrauch von 1,4 Millionen Liter Wasser verantwortlich.

Fast 90 Prozent des Tabaks werde in Entwicklungsländern angebaut, während fast der gesamte Profit der Industrie in reichen Ländern lande, heißt es in dem Bericht weiter. «In Industrieländern angesiedelte Tabakkonzerne verbrennen im übertragenen und im wahrsten Sinne des Wortes die Ressourcen und die Zukunft der am wenigsten geschützten Menschen auf dem Planeten», meint einer der Autoren, Nicholas Hopkinson vom Herz- und Lungeninstitut am Imperial College in London.

science.ORF.at/APA/dpa

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