Braune Labradore leben kürzer

Labradore zählen zu den beliebtesten Hunden. Laut einer neuen Studie hängt ihre Lebensspanne von der Fellfarbe ab. Demnach leben braune Labradore im Schnitt 10,7 Jahre und damit fast eineinhalb Jahre kürzer als andersfarbige.

Dies könnte eine Folge der Krankheitsanfälligkeit der braunen Tiere sein, sie haben unter anderem ein höheres Risiko, Ohrenentzündungen oder Hautkrankheiten zu bekommen, wie ein Forscherteam um Paul McGreevy von der Universität Sydney im Journal „Canine Genetics and Epidemiology“ schreibt.

Farben mischen ist gesünder

Verstärkt werden könnte die Krankheitsanfälligkeit bei der Züchtung. Um einen braunen Labrador zu bekommen, müssen beide Eltern das Gen für die Farbe in sich tragen. „Wenn die Schokofarbe beim Wurf erwünscht ist, könnten Züchter motiviert sein, nur Hunde bestimmter Zuchtlinien sich miteinander paaren zu lassen“, heißt es in der Studie. „Ungewollt“, wie die Forscher schreiben, könnte dies die Anfälligkeit für Krankheiten beim Nachwuchs noch vergrößern.

Der Direktor des Instituts für Tierzucht und Vererbungsforschung in Hannover, Ottmar Distl, rät davon ab, Tiere nur innerhalb einer Farbvariante zu züchten. Um die Vielfalt zu gewährleisten und Negativeffekte nicht zu vermehren, sollte „bunt und quer über die Farben“ gemischt werden.

Für die Studie verglichen die Forscher demografische Daten von über 33.000 Labradoren im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland. Von fast 2.100 zufällig ausgewählten Hunden untersuchten sie Daten zu Krankheiten und Sterblichkeit. Der Zusammenhang von Farbe und Lebensspanne wurde nach Kenntnisstand der Forscher so für noch keine andere Hunderasse festgestellt. „Niemand in der Welt hat eine so tiefgehende Datengrundlage wie das Vereinigte Königreich“, sagte Distl.

science.ORF.at/dpa

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