Jad Vaschem zeigt Ausstellung im Netz

Die Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem in Jerusalem präsentiert zum 80. Jahrestag der Pogromnacht eine Onlineausstellung. Erzählt werden dabei Geschichten von deutschen und österreichischen Juden, die die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 erlebt haben.

Damals verwüsteten die Nationalsozialisten Tausende jüdische Einrichtungen und verschleppten anschließend mehr als 30.000 Juden in Konzentrationslager.

Die Onlineausstellung „The Kristallnacht Pogrom“ besteht aus Dokumenten, Fotos und privaten Briefen der Zeitzeugen mit Erklärungen und Hintergrundtexten sowie Videointerviews mit den Zeitzeugen. Die meisten Ausstellungsstücke stammen aus der Sammlung von Jad Vaschem. Einige Geschichten würden in der Ausstellung jedoch zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert, hieß es in einer Mitteilung der Gedenkstätte.

Zeitzeugeninterviews von Jad Vaschem zur Pogromnacht in Würzburg:

Die Ausstellung zeigt zum Beispiel Fotos zerstörter Synagogen und Bethäuser in Wien und die Reisepässe der Eheleute Zack. In der Pogromnacht wurde ihr Haus in Neidenburg im damaligen Ostpreußen gestürmt. Die Nazis griffen sie mit Messern an. Die Ehefrau Minna starb, ihr Mann Aron überlebte schwer verletzt und floh später nach Argentinien, wie in einem dazugehörigen Text steht.

Die Ausstellung „The Kristallnacht Pogrom“ wird nach Angaben von Jad Vaschem auch von der deutschen Bundesregierung unterstützt. Die von den Nazis übernommene Bezeichnung „Reichskristallnacht“, die auf die vielen Scherben in den Straßen anspielte, lehnen Historiker heute allerdings als verharmlosend ab. Die Pogromnacht gilt als Auftakt zur systematischen Vernichtung der jüdischen Bevölkerung.

science.ORF.at/APA

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