USA bauen Spitzenstellung bei Supercomputern aus

Die USA bauen ihre Vorherrschaft bei den schnellsten Supercomputern der Welt weiter aus. In einer am Montag veröffentlichten Liste der „Top 500“ belegen US-Computer fünf Plätze unter den ersten zehn. Aus Österreich ist keine Anlage vertreten.

Der von IBM produzierte Supercomputer „Summit“ am Oak Ridge National Laboratory nimmt erneut den Spitzenplatz ein und kann mit einer Performance-Steigerung von 122,3 auf satte 143,5 Petaflops (Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde) den Abstand zu seinen Verfolgern weiter ausbauen.

Den zweiten Platz hat sich „Sierra“ am Lawrence Livermore National Laboratoryin Kalifornien mit 94,6 Petaflops erobert und verdrängt damit den einstigen Spitzenreiter „Sunway TaihuLight“ am Supercomputing Center in Wuxi in China (93 Petaflops) knapp auf den dritten Rang. Zuvor hatte China zwei Jahre lang die Liste angeführt, vor einem halben Jahr kehrten die USA mit „Summit“ an die Spitze zurück.

Österreich nicht mehr dabei

Wie schnelllebig die Branche ist, zeigt der Umstand, dass heuer kein Rechner aus Österreich unter den „Top 500“ ist. Der leistungsstärkste Computer in Österreich ist der „Vienna Scientific Cluster“, der im November 2017 mit 681 Teraflops – also Billionen Rechenoperationen pro Sekunde - noch auf Platz 460 kam. Heuer kommt der letzte Supercomputer der „Top 500“-Liste bereits auf 874 Teraflops.

Bester Supercomputer aus Europa ist der Schweizer „Piz Daint“, der es auf 21,2 Petaflops bringt, die deutsche Anlage „SuperMUC-NG“ schaffe es mit einer Rechenleistung von 19,8 Petaflops (Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde) auf den achten Platz.

Die „Top 500“-Liste wird seit 26 Jahren halbjährlich jeweils zur Supercomputer Conference veröffentlicht, die diesmal in Dallas (Texas) stattfindet. Sie gilt noch immer als wichtige Messlatte in der Branche, obgleich manche Kritiker die Art der Messung nicht mehr für zeitgemäß ansehen. Die Leistung wird nämlich jeweils nach dem sogenannten Linpack-Benchmark ermittelt, der zum Beispiel die Effizienz einer Anlage nicht erfasst. Bei komplizierten Berechnungen wie Simulationen in der Klimaforschung oder dem maschinellen Lernen geht es aber vermehrt nicht mehr allein um eine schnelle Berechnung, sondern um eine für die verschiedenen Arbeitsschritte optimierte Nutzung der Rechenleistung.

science.ORF.at/dpa

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