Regenwald schrumpft für Schokoriegel

Auf Borneo schwindet der Lebensraum für Orang-Utans dramatisch. Schuld daran ist nicht zuletzt die Palmöl- und Lebensmittelindustrie, wie eine Studie der Umweltschutzorganisation Greenpeace belegt.

Demnach wurden allein für den Lebensmittelkonzern Mondelez innerhalb von zwei Jahren 70.000 Hektar Regenwald auf der Insel zur Gewinnung von Palmöl gerodet.

Der Konzern verwies in einer Stellungnahme darauf, dass er sich seit Jahren um eine nachhaltige Nutzung von Palmöl bemühe. Die Industrie müsse aber noch mehr tun. Ziel seien „100 Prozent Nachhaltigkeit und 100 Prozent Transparenz“. Von zwölf Lieferanten habe man sich wegen Verstößen gegen die eigenen Richtlinien getrennt.

Kekse, Kosmetik, Schokolade

Geschätzt wird, dass es heute noch zwischen 70.000 und 100.000 Orang-Utans gibt. Zur Jahrtausendwende 1999/2000 waren es nach einer kürzlich veröffentlichten Erhebung noch etwa 150.000 mehr. Im vergangenen Jahrzehnt wurden nach anderen Studien in ganz Indonesien mehr als sieben Millionen Hektar Regenwald gerodet.

Mondelez - hervorgegangen aus dem US-Konzern Kraft - verwendet Palmöl in zahlreichen Produkten wie Schokoladenriegeln (Cadbury) oder Keksen (Oreo). Zu den Marken des Konzerns gehören auch Milka und Toblerone. Palmöl wird auch in der Kosmetik häufig verwendet.

science.ORF.at/dpa

Mehr zu diesem Thema: