Ganzkörper-3-D-Scanner misst Blutfluss

US-Forscher haben nach eigenen Angaben den weltweit ersten Ganzkörper-3-D-Scanner entwickelt, der Prozesse in allen Organen und Geweben zugleich sichtbar machen soll. Der „Explorer“ könne innerhalb von einer Sekunde ein dreidimensionales Bild erstellen.

Erste Scans hat er bereits produziert, vor einem Einsatz ist allerdings noch viel Entwicklungsarbeit nötig, wie die Forscher um Simon Cherry und Ramsey Badawi von der University of California in Davis berichten. Der Scanner soll einmal Filme erstellen, die zum Beispiel zeigen, wie speziell markierte Medikamente durch den Körper wandern. Man kann damit die Stärke des Blutflusses messen und so z.B. im gesamten Körper sehen, wie Glukose aufgenommen wird. Die Forscher möchten damit zudem sichtbar machen, ob und wo Krebs gestreut hat. Auch Entzündungen und Infektionen kann man so nachspüren.

Das Team arbeitete seit rund 13 Jahren an dem Projekt, das von mehreren wissenschaftlichen Einrichtungen in den USA finanziert wurde. Die Technologie könne beispielsweise auch Diagnosen verbessern. „Ich hatte mir seit Jahren vorgestellt, wie die Bilder aussehen würden, aber nichts hatte mich auf die unglaublichen Details vorbereitet, die wir auf dem ersten Scan sehen konnten“, sagt Cherry. Es seien jedoch noch viele Analysen nötig.

Kombinierte Verfahren

Der Scanner beruht auf einer Kombination aus zwei bekannten, verbesserten Verfahren: Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) macht Stoffwechselvorgänge im Körper sichtbar. Dazu erhält der Patient radioaktive Substanzen, die durch den Körper wandern. Die Computertomographie nutzt Röntgenstrahlen, um Bilder zu erzeugen.

Die Forscher werden ihr Gerät auf dem Treffen der Radiological Society of North America vorstellen, das am Sonntag in Chicago beginnt. Sie hoffen, dass sie mit dem ersten Gerät im Juni 2019 Patienten in Forschungsprojekten vermessen können. Gerade planen sie nach eigenen Angaben erste Studien, die die Fähigkeiten des Geräts demonstrieren sollen.

science.ORF.at/APA/dpa

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