157 neue Arten am Mekong entdeckt

In der Mekong-Region wurden im vergangenen Jahr 66 Tier- und 91 Pflanzenarten entdeckt oder neu beschrieben. Das berichtete die Umweltstiftung WWF und verwies zugleich auf die Gefährdung vieler Arten.

Mit einer Länge von mehr als 4.300 Kilometern ist der Mekong nicht nur eine der größten Flusslandschaften der Erde, sondern auch Heimat für viele seltene Tier-und Pflanzenarten. Er fließt durch sechs Länder: China, Myanmar, Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam.

Ophryophryne_elfina

NIKOLAY. A. POYARKOV

Ophryophryne elfina

Zu den entdeckten Arten gehören unter anderem eine Bergkröte, die wegen ihrer vermeintlichen Ähnlichkeit mit einer Elfe den wissenschaftlichen Namen Ophryophryne elfina bekam, und eine Fledermaus, die den Namen Lance-Bass-Fledermaus erhielt. Ihr Kopffell ähnelt demnach der Frisur des Sängers Lance Bass von der früheren amerikanischen Boygroup *NSYNC.

Ein Affe, der bisher zu den Östlichen Weißbrauengibbons (Hoolock leuconedys) gezählt wurde, hat sich als eigene Art herausgestellt und wird nun Skywalker Hoolock Gibbon (Hoolock tianxing) genannt. Diesen Namen gaben ihm chinesische Forscher, die zugleich auf die Bedrohung der Tiere verweisen.

Hoolock tianxing

Fan Pengfei

Hoolock tianxing

Lebensraumzerstörung, riesige Wasserkraftanlagen und Wilderei machen nach WWF-Angaben nicht nur den Affen das Leben schwer, sondern bedrohen den gesamten Naturraum. Das „Goldene Dreieck“, wo Thailand, Myanmar und Laos aufeinandertreffen, gelte als Hot-Spot des illegalen Wildtierschmuggels.

Der WWF-Experte Stefan Ziegler warnt vor Umweltzerstörung in großem Stil. „In der Mekong-Region gibt es vermutlich noch unzählige Arten, die die Wissenschaft nicht kennt“, sagt er. „Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Wenn wir ihn verlieren, verschwinden Tiere und Pflanzen, von deren Existenz die Menschheit nicht einmal wusste.“

science.ORF.at/APA/dpa

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