Wie man mittels Blinzeln kommuniziert

Wie man blinzelt, beeinflusst das Redeverhalten. Wenn jemand etwa sehr langsam blinzelt, gibt das Gegenüber kürzere Antworten. Wie Forscher meinen, signalisieren die verlängerten Lidschläge, dass man etwas verstanden hat.

Alle paar Sekunden blinzelt man, mehr als 10.000-mal am Tag. Die Lidschläge dienen unter anderem dazu, die Augäpfel zu benetzen, damit sie nicht austrocknen. Kaum jemand nimmt die Lidschläge des Gegenübers bewusst wahr. Dennoch könnten die Lidschläge auch eine Art Rückmeldung innerhalb eines Gesprächs sein, ähnlich dem Kopfnicken. Darauf weisen Untersuchungen am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik in Nijmegen hin.

Paul Hömke und sein Team ließen 35 Probanden mit computergenerierten Gesprächspartnern, Avatare genannt, reden. Die Avatare stellten dabei Fragen wie: „Wie war dein Wochenende, was hast du gemacht?“ Anschließend antworteten die Probanden - ohne zu wissen, worum es bei dem Experiment eigentlich ging.

Signal für Verständnis

Während mancher Antworten der Probanden reagierten die Avatare, indem sie immer mal wieder nickten und dabei jeweils kurz (208 Millisekunden) blinzelten. Bei manchen Antworten waren Blinzler, die das Nicken begleiteten, aber auch länger (607 Millisekunden).

Bei der Auswertung der Daten stellte Hömke fest, dass Antworten, während dener der Avatar lange Wimpernschläge zeigte, im Schnitt mehrere Sekunden kürzer ausfielen. Allerdings war keinem der Probanden bewusst aufgefallen, dass der Avatar unterschiedlich lange geblinzelt hatte.

Die Forscher glauben, dass ein langsamerer Wimpernschlag dem Sprecher eher das Gefühl vermitteln könnte, verstanden worden zu sein. Es sei aber auch nicht auszuschließen, dass Nicken in Kombination mit langen Blinzlern schlicht das Signal aussendet, zu sprechen aufzuhören.

science.ORF.at/APA/dpa

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