Digitale Zeitkapsel für Israels Mondmission präsentiert

Israelische Weltraumforscher haben eine digitale Zeitkapsel vorgestellt, die im Rahmen der ersten israelischen Mondmission ins All starten soll.

Die Wissenschaftler präsentierten am Montag feierlich drei mit tausenden Dateien gefüllte CDs, auf denen unter anderem Kinderzeichnungen, israelische Lieder und ein Erfahrungsbericht über den Holocaust gespeichert sind.

Simulation des Raumschiffs auf dem Mond

SpaceIL

Illustration des Raumschiffs auf dem Mond

Wünsche für eine „bessere Zukunft“

Die Zeitkapsel soll in den kommenden Monaten in einer Rakete zum Mond fliegen. Eine Falcon9-Rakete des Unternehmens SpaceX soll das 585 Kilogramm schwere israelische Raumschiff „Beresheet“ vom US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral aus zum Mond schicken. Das Weltraumgefährt wurde von dem Non-Profit-Unternehmen SpaceIL entwickelt, die Kosten in Höhe von 95 Millionen Dollar (84,18 Mio. Euro) stammen aus privaten Mitteln.

Einer der Mitgründer von SpaceIL, Jonatan Winetraub, verglich die Zeitkapsel mit den Gebeten, die gläubige Juden auf Zettel schreiben und in die Klagemauer in Jerusalem stecken. Es seien Wünsche für eine „bessere Zukunft“, sagte er.

Forscher mit dem Raumschiff

Yoav Weiss / SpaceIL

Wünsche für eine „bessere Zukunft“

SpaceIL strebt einen Start der Mondmission bis Februar an. „Beresheet“ soll dann etwa eineinhalb Monate später auf dem Mond ankommen. Es wäre nicht nur die erste israelische Mondlandung, sondern auch die erste privat organisierte. Israel wäre dann das vierte Land, dem eine Mondlandung gelänge.

Das Projekt begann mit der Ausschreibung des mit 30 Millionen Dollar dotierten Google Lunar XPrize im Jahr 2010. Der Preis sollte Forscher ermutigen, kostengünstige Mondmissionen zu entwickeln. Bis zum Auslaufen der in dem Preis festgelegten Frist im vergangenen März gelang zwar keinem der Bewerber eine Mondlandung, doch die israelischen Forscher setzten ihre Arbeit fort.

SpaceIL-Mitgründer Jariv Basch sagte, zuerst habe das Team gedacht, das Projekt sei nach zwei Jahren für zehn Millionen Dollar abgeschlossen. „Jetzt ist es acht Jahre später und wir haben ein Budget von fast 100 Millionen Dollar“, sagte er.

science.ORF.at/APA/AFP

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