Konsortium fördert Open-Access-Publikationsmodell

Seit zwei Jahren existiert mit „SciPost“ eine Plattform für frei zugängliche Studien im Bereich Physik. Als erstes Konsortium weltweit unterstützen nun der Wissenschaftsfonds FWF und zehn österreichische Forschungsstätten das Open-Access-Publikationsmodell.

Die Finanzierung von „SciPost“ basiert auf einem internationalen Kostenteilungsmodell, an dem sich Forschungsstätten mit ihren Förderbeiträgen beteiligen. Für Leser und Autoren ist die Plattform kostenlos. Die Einreichung der Beiträge erfolgt über den seit Jahren etablierten Preprintserver „arXiv.org“, Gutachten und Repliken sind auf der „SciPost“-Plattform frei einsehbar („Open-Peer-Review“). Veröffentlicht werden die Artikel dann in „SciPost Physics“, „SciPost Physics Proceedings“ bzw. „SciPost Physics Lecture Notes“, was die Publikation in traditionellen Journalen ersetzen soll.

Rollenmodell für „Plan S“

Aus Österreich beteiligen sich neben dem FWF die Universitäten Graz, Innsbruck, Linz, Salzburg und Wien, die Technischen Universitäten Graz und Wien, die Montanuniversität Leoben, das Institute of Science and Technology (IST) Austria und die Österreichische Akademie der Wissenschaften an der Förderung von „SciPost“ für fünf Jahre.

Für den Open Access-Experte im FWF, Falk Reckling, ist „SciPost“ ein „wegweisendes Rollenmodell für die Transformation des akademischen Publikationssystems in Richtung Open Access und damit für die Umsetzung der Open-Access-Initiative ‚Plan S‘“. Vielversprechend sei, dass die Publikationsplattform in den nächsten Jahren weitere Wissenschaftsgebiete aufnehmen werde.

Gegen teure Verlage

Hintergrund der Open Access-Bewegung ist die Dominanz kostenpflichtiger Fachjournale im Wissenschaftsbetrieb. Der Forschungs- und Bibliotheksbetrieb ist dabei zunehmend mit dem Problem hoher Kosten für den Zugang zu wichtigen wissenschaftlichen Publikationen und übergeordneten Datenbanken konfrontiert. Die „Open Access“-Bewegung vertritt dagegen die Meinung, dass die Öffentlichkeit, die Forschung finanziert, auch freien Zugang zu deren Ergebnissen haben sollte.

Mit dem „Plan S“ haben sich rund ein Dutzend europäischer Forschungsförderungseinrichtungen dazu verpflichtet, dass die Ergebnisse von mit öffentlichen Mitteln geförderten Forschungsprojekten ab 1. Jänner 2020 in Open-Access-Zeitschriften oder -Plattformen veröffentlicht werden müssen.

science.ORF.at/APA

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