Älteste Karte des Periodensystems entdeckt

Forscher haben beim Aufräumen eines Chemie-Instituts in Schottland eine Überraschung erlebt: Sie fanden nach Eigenangaben die älteste Karte des Periodensystems. Sie stammt aus dem Jahr 1885 und ursprünglich aus Wien.

Der Chemiker Alan Aitken war vor fünf Jahren beim Entrümpeln an der Universität St. Andrews zufällig auf die wissenschaftshistorische Rarität gestoßen. Der Titel der Karte lautet „Periodische Gesetzmässigkeit der Elemente nach Mendelejeff". Der russische Chemiker Dmitri Mendelejew hatte 1869 das Periodensystem - die tabellarische Anordnung der chemischen Elemente - begründet.

Die älteste Karte des Periodensystems

University of St Andrews

Die älteste Karte des Periodensystems

Auf der linken unteren Seite der Karte steht „Verlag v. Lenoir & Forster, Wien“, rechts davon zeigt auch der Hinweis zum Lithographen „Ant. Hartinger & Sohn, Wien“ die Herkunft aus Österreich. Die schottischen Forscher wollten wissen, wie wichtig ihr Fund war, und befragten zuerst den Experten für Periodensysteme Eric Scerri von der University of California in Los Angeles. Aufgrund der angeführten Elemente – Gallium etwa war schon bekannt, Germanium noch nicht - schätzte er, dass die Karte aus den Jahren zwischen 1879 und 1886 stammt. Interne Nachforschungen ließen dann den genauen Zeitpunkt eruieren, an dem die schottische Uni die Wandkarte kaufte: Demnach erwarb sie der schottische Chemiker Thomas Purdie 1888, drei Jahre nachdem sie in Wien gedruckt worden war.

2019 feiert das Periodensystem seinen 150. Geburtstag. Es ist daher nicht überraschend, dass die schottische Uni zu Beginn des Jubiläumsjahrs mit dieser Nachricht an die Öffentlichkeit gegangen ist. David O’Hagan, ehemaliger Leiter des Chemie-Departments von St. Andrews, zeigt sich in einer Aussendung der Uni jedenfalls begeistert: „Wir haben heuer eine Reihe von Veranstaltungen geplant, die Karte wird dabei ausgestellt und für die Forschung zur Verfügung stehen.“

science.ORF.at