Der Mond als Sprungbrett zum Mars

Der deutsche Astronaut Matthias Maurer betrachtet den Mond als Trainingsgelände für zukünftige Raumfahrtmissionen: Dort lasse sich erlernen, wie man auf dem Mars überleben könnte.

Es gehe etwa darum, Sauerstoff und Trinkwasser aus dem Mondboden zu gewinnen und dort vorhandene Materialien mit einem 3D-Drucker zu formen. „Insofern ist der Mond so etwas wie ein Sprungbrett zum Mars“, sagte der 47-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.

Astronauten büffeln Chinesisch

Der Mond bleibe daher auch ein halbes Jahrhundert nach der ersten bemannten Landung dort interessant. Die damalige „Apollo 11“-Mission sei für ihn ein Symbol für Forscherdrang. „Es war wohl das bisher aufregendste Abenteuer in der Geschichte der Menschheit“, sagte der Astronaut der Europäischen Weltraumorganisation (Esa). „Heute hätte man gar nicht mehr das Budget, um einen solchen Wettlauf zu gewinnen.“ Der Rechtfertigungsdruck gegenüber der Öffentlichkeit sei für Raumfahrtorganisationen inzwischen viel größer.

Der in St. Wendel im Saarland geborene Maurer ist Materialwissenschaftler. Seit Juli 2015 ist er Mitglied des Europäischen Astronautenkorps in Köln. 2018 schloss er seine Astronauten-Grundausbildung ab. Als einer von drei Esa-Astronauten lernt er Chinesisch - einer von ihnen könnte in einigen Jahren als erster Ausländer zur geplanten chinesischen Raumstation fliegen.

„Es wäre eine große Ehre, daran teilzunehmen“, sagte Maurer. Zunächst könnte es für ihn aber 2021 zur Raumstation ISS gehen. „Aber auch das ist noch nicht entschieden, denn wir sind sieben Astronauten im Astronautenteam und jedes Jahr darf nur einer von uns zur ISS fliegen“, erklärte der Astronaut. „Ich trainiere, bin optimistisch und lasse das auf mich zukommen.“

science.ORF.at/dpa

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