Forscher produzieren „Klangkäse“
Im Rahmen eines „künstlerisch-kulinarischen Experiments“ steckten sie neun Käselaibe in neun verschiedene Holzkisten und ließen sie ein halbes Jahr reifen. Ein Laib musste ohne Musik auskommen, andere wurden beispielsweise mit Mozarts Zauberflöte, einem Song von Led Zeppelin oder eben Hip-Hop „bespielt“.
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Eine siebenköpfige Jury schritt am Donnerstag im Burgdorfer Käsehaus K3 zur Blinddegustation - und kam zu einem eindeutigen Resultat: Hip-Hop-Käse fiel positiv auf. Die Experten beschrieben ihn als leicht süßlich, im positiven Sinn. Außerdem hat er größere Löcher, und die Rinde sieht etwas anders aus.
Die Vermutung: Schallwellen beeinflussen den Stoffwechselprozess. Ob das an den extremen Basslagen im Hip-Hop liegt, am dominanten Rhythmus oder an etwas ganz anderem, ist unklar.
Biochemische Analyse fehlt
Züricher Forscher bestätigten nach einer „sensorischen Konsensanalyse“ aller neun Käselaibe, dass es wahrnehmbare Unterschiede in Geruch und Geschmack gebe. Allerdings seien die Unterschiede eher klein. Dass sie auf die Beschallung durch Musik zurückgingen, sei „denkbar, aber nicht zwingend“. Die Zürcher Experten empfehlen, einen größer angelegten Versuch zu starten. Noch ausständig sind die Resultate einer biochemischen Untersuchung. Sie sollen in zwei bis drei Wochen vorliegen.
Für die Hochschule der Künste Bern (HKB) ist das schräge Experiment auf jeden Fall ein Erfolg - auch wegen des enormen Medieninteresses: Dutzende Journalisten suchten am Donnerstag den Weg ins Burgdorfer Käsehaus, mehrere Fernsehteams interessierten sich für den Hip-Hop-Emmentaler.
science.ORF.at/APA/sda