Jedes vierte Krankenhaus ohne Wasseranschluss

Ein Krankenhaus ohne Wasseranschluss? In der westlichen Welt wäre das undenkbar - in Entwicklungsländern ist das hingegen ganz normal, wie WHO und das UNO-Kinderhilfswerk Unicef aufzeigen.

Laut einem am Dienstag veröffentlichten Bericht besitzt weltweit jedes vierte Krankenhaus keine direkte Wasserversorgung. Ausreichend ausgestattete Toiletten fehlen in 21 Prozent aller Gesundheitseinrichtungen.

Massives Hygieneproblem

„Wasser, Sanitäranlagen und Hygiene in Gesundheitseinrichtungen sind die grundlegendsten Erfordernisse von Infektionsprävention und -kontrolle und von Qualitätssicherung“, wird UNO-Generalsekretär António Guterres in einer Mitteilung zu dem Bericht zitiert, der auf Daten aus 125 Ländern basiert und sich auf den Stand im Jahr 2016 bezieht. Guterres rief die Menschen dazu auf, die Bemühungen zur Verbesserung der Situation zu unterstützen.

Krankenhaus im Kngo: Ein Patient liegt in einem karg ausgestatteten Krankenzimmer

ALEXIS HUGUET / AFP

In der Demokratischen Republik Kongo hat jedes zweite Krankenhaus keinen Wasseranschluss

Besonders problematisch sei die Lage in den am wenigsten entwickelten Ländern. Dort gab es demnach 2016 in 45 Prozent der Gesundheitseinrichtungen keinen direkten Zugang zu Wasser im Haus. Die Autoren des Berichts schätzen auf Grundlage dieser Zahlen, dass rund 17 Millionen Frauen jährlich in diesen Ländern unter schwierigen Hygiene-Voraussetzungen Kinder zu Welt bringen.

„Wenn ein Baby in einer Einrichtung ohne adäquate Wasserversorgung, Toiletten und Hygienemaßstäbe geboren wird, ist das Risiko für Infektionen oder den Tod von Mutter und Kind groß“, sagte Unicef-Direktorin Henrietta Fore. „Jede Geburt sollte durch ein sauberes Paar Hände, gewaschen mit Wasser und Seife, steriles Equipment und eine saubere Umgebung unterstützt werden.“

science.ORF.at/dpa

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