Wie Gorillas mit dem Tod umgehen

Forscher haben beobachtet, dass sich Gorillas teilweise stundenlang um ein totes Tier versammeln, es anstarren, daran riechen, es anstoßen, pflegen und lecken. Ob der verstorbene Gorilla zur Gruppe gehörte, spielte nicht immer eine Rolle.

Die Wissenschaftler um Amy Porter vom Dian Fossey Gorilla Fund haben Berggorillas nach dem Tod zweier Artgenossen im Vulkan-Nationalpark in Ruanda beobachtet. Beide waren an Krankheiten gestorben, die vermutlich mit ihrem hohen Alter zu tun hatten. Außerdem untersuchten sie das Verhalten von Grauergorillas nach dem Tod eines Tiers im Nationalpark Kahuzi-Biéga im Kongo.

Im Fall der Berggorillas verbrachten demnach diejenigen am meisten Zeit mit dem gestorbenen Artgenossen, die zuvor eine enge Verbindung zu dem Gorilla hatten. Der Sohn eines verstorbenen Weibchens etwa hätte kurz versucht, von der Mutter zu säugen, obwohl er längst abgestillt war. Dies könnte ein Zeichen des Kummers sein, wie es hieß. Die Grauergorillas hingegen verhielten sich den Forschern zufolge ähnlich in Bezug auf ein totes Männchen, das zuvor nicht Teil der Gruppe war.

Derartiges Verhalten stelle aber auch eine Gefahr für die Tiere dar, warnen die Forscher. Durch einen engen Kontakt mit den toten Tieren könnten Krankheiten leicht übertragen werden. Etwa Ebola - das Virus habe bereits Tausende Gorillas in Zentralafrika getötet. Derzeit herrscht im Osten des Kongo eine Ebola-Epidemie.

science.ORF.at/APA/dpa

Mehr zum Thema