Seltenste Schildkröte vorm Aussterben

Das letzte bekannte Weibchen der Jangtse-Riesenweichschildkröte ist in einem Zoo in China gestorben - ausgerechnet bei einem Besamungsversuch, um die seltene Tierart zu retten. Die größte Süßwasser-Schildkröte steht damit wohl vor dem Aussterben.

Es gibt nun weltweit nur noch drei bekannte Exemplare der Jangtse-Riesenweichschildkröte - ein Männchen im Zoo in China und zwei in freier Wildbahn in zwei Seen in Vietnam. Deren Geschlecht sei aber nicht bekannt und schwer festzustellen, wie chinesische Medien berichten.

Die verstorbene Schildkröte Jangtse-Riesenweichschildkröte

ORF/dreiD.at Filmproduktion

Die verstorbene Jangtse-Riesenweichschildkröte war eine der Protagonistinnen in der Universum-Dokumentation „Turtle Hero - Ein Leben für die Schildkröte“

Der Mensch war der größte Feind der mehr als ein Meter großen Schildkröte mit dem Fachnamen Rafetus swinhoei, die einen weichen, lederartigen Panzer hat. Die Tiere wurden gejagt, weil das Fleisch als Delikatesse galt. Auch wurde ihr natürlicher Lebensraum zerstört.

Fünf Befruchtungsversuche

Das mehr als 90 Jahre alte Schildkrötenweibchen starb am Samstag im Zoo der südchinesischen Stadt Suzhou, nachdem zuvor ein erneuter Versuch unternommen worden war, das Tier künstlich zu befruchten. Offenbar gab es Komplikationen, die genaue Todesursache ist nicht bekannt. Das Tier sei direkt nach dem Eingriff in guter Verfassung gewesen, aber 24 Stunden später gestorben, heißt es in chinesischen Presseberichten.

Die Schildkröte war 2008 vom Zoo in Changsha in Zentralchina in den Suzhou Shangfangshan National Forest Park gebracht worden, um ein Zuchtprogramm mit einem mehr als 100 Jahre alten Männchen zu starten. Seither waren fünf Versuche unternommen worden, die Schildkröte künstlich zu befruchten. Experten hätten beiden Tieren eine gute Gesundheit bescheinigt, bevor der letzte Eingriff vorgenommen worden ist.

science.ORF.at/APA/dpa

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