EU bestätigt strenge Auflagen für Lkws

Erstmals gibt die Europäische Union auch für Lastwagen verbindliche Klimaschutzziele vor: Neue Modelle sollen bis 2025 im Durchschnitt 15 Prozent weniger Kohlendioxid ausstoßen als heutige. Bis 2030 liegt die Vorgabe bei minus 30 Prozent.

Diese im Februar mit den EU-Ländern vereinbarten Werte bestätigte das Europaparlament am Donnerstag. Nun muss der Rat der Mitgliedsländer noch formal zustimmen, dann können die neuen Regeln in Kraft treten. Sie sollen helfen, den steigenden Ausstoß von Klimagasen aus dem Verkehr in den Griff zu bekommen.

Drastische Senkung der Emissionen

Weil immer mehr Lkws in Europa unterwegs sind, verursacht der Schwerlastverkehr heute 25 Prozent mehr Klimagase als 1990. Um die globale Erwärmung einzudämmen, hat die EU jedoch im Pariser Klimaabkommen insgesamt drastisch sinkende Emissionen versprochen.

PKWs und LKWs auf der Autobahn

dpa/Marijan Murat

Lastwagen sollen umweltfreundlicher werden

Europaabgeordnete von Grünen, Sozial- und Christdemokraten äußerten sich zufrieden mit dem Beschluss. „Es ist ein großer Erfolg, dass die EU nun erstmals gegen die CO2-Emissionen von schweren Nutzfahrzeugen vorgeht“, erklärte der für die Vorlage zuständige Grünen-Abgeordnete Bas Eickhout.

Die Vorschriften sollten neue Technik voranbringen. So wird den Herstellern auch vorgeschrieben, dass 2025 mindestens zwei Prozent ihrer verkauften Fahrzeuge keine oder fast keine Treibhausgase mehr ausstoßen. Das ließe sich zum Beispiel mit Elektroantrieben erreichen.

Kritik der Autoindustrie

Die Hersteller hatten bereits im Februar mit scharfer Kritik auf die ausgehandelte Lösung reagiert und vor einer Überforderung ihrer Branche gewarnt. Der CDU-Europaabgeordnete Jens Gieseke erklärte jetzt aber, die neuen Grenzwerte seien zwar eine große Herausforderung für die Lastwagenbauer, aber grundsätzlich vertretbar.

Herstellern, die ihre Flottenziele reißen, drohen Bußgelder: Zwischen 2025 und 2029 sollen pro Gramm Kohlendioxid und Tonnenkilometer 4.250 Euro fällig werden, ab 2030 dann 6.800 Euro.

science.ORF.at/dpa

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