Rätselhaftes Beben auf dem Mars

Seit letztem November erkundet die NASA-Sonde „InSight“ den Mars: Wie nun bekannt wurde, hat der Lander Anfang April äußerst ungewöhnliche Geräusche aufgezeichnet - vermutlich die „Begleitmusik“ eines Erdbebens.

Das von dem seismischen Instrument der Sonde registrierte Zittern scheine eher aus dem Innern des Mars zu kommen als von Kräften auf seiner Oberfläche wie Wind zu stammen, teilte die US-Raumfahrtbehörde mit. Wissenschaftler sind der NASA zufolge noch damit beschäftigt, die genaue Ursache des Signals zu erforschen.

Forscher enthusiasmiert

Dennoch sprachen Experten bereits von einem Meilenstein, der die seismische Aktivität des Mars bestätige. „Wir haben bisher Hintergrundgeräusche gesammelt, doch dieses Ereignis markiert offiziell den Beginn eines neuen Forschungsfeldes: Der Erdbebenkunde des Mars!“, sagte „InSight“-Experte Bruce Banerdt.

„Wir haben seit Monaten auf ein Signal wie dieses gewartet“, freute sich Philippe Lognonne, ein Erdbebenspezialist am französischen Physikinstitut Institut de Physique du Globe de Paris (IPGP). „Es ist so aufregend, endlich einen Beweis zu haben, dass der Mars immer noch seismisch aktiv ist.“

Mit zahlreichen wissenschaftlichen Instrumenten soll „InSight“ für mindestens zwei Jahre das Innere des Mars erforschen und dabei vor allem mehr über dessen Aufbau und die Dynamik unter seiner Oberfläche in Erfahrung bringen. „InSight“ („Interior Exploration using Seismic Investigations, Geodesy and Heat Transport“) ist ein 360 Kilogramm schwerer Roboter, der nicht rollt, sondern an einem Ort bleibt. Im Dezember hatten zwei Sensoren der Sonde laut NASA Geräusche von Winden auf dem Roten Planeten eingefangen. Die „InSight“-Mission kostet rund 650 Millionen Euro.

science.ORF.at/dpa

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