Hopfenbuche ist Baum des Jahres

Sie liebt die Wärme, kann Trockenheit gut vertragen – und könnte daher auch städtische Hitzeinseln begrünen: Jetzt wurde die Hopfenbuche vom Kuratorium Wald und dem Umweltministerium zum Baum des Jahres 2019 gewählt.

Die Hopfenbuche (Ostrya carpinifolia) ist in Österreich heimisch. Dennoch könnte man sie hierzulande fast als Exot bezeichnen. Denn natürlicherweise ist sie nur in den Südalpen - genauer: in den wärmeren Gebieten Kärntens und der Südsteiermark - zu finden, wo sie auch ihre nördliche Verbreitungsgrenze hat. Ihr zentrales Verbreitungsgebiet befindet sich in weiten Teilen des Mittelmeergebiets und zieht sich bis in den Libanon.

Felsige Landschaft: Hopfenbuche in ihrem natürlichen Lebensraum

Kuratorium Wald

In Österreich bevorzugt die Hopfenbuche exponierte, von Fels durchsetze Standorte. Diese Lebensräume sind besonders wärmebegünstigt und beherbergen viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten, etwa die Sandviper und Smaragdeidechse.

Ideal für urbane Lebenräume

Die Blätter der Hopfenbuche ähneln denen der Rotbuche, wenig Verwechslungsgefahr besteht indes beim Fruchtstand. Dieser ist in ganz Europa einmalig und erinnert stark an die weiblichen Blüten des Hopfens. Bier lässt sich allerdings nicht damit brauen.

Die Hopfenbuche hat hopfenähnliche Früchte - daher der Name

Franz Xaver / Wikimedia Commons

Die Hopfenbuche ist mit ihrem Verbreitungsschwerpunkt im mediterranen Klima Europas bestens an hohe Temperaturen und niederschlagsarme Zeiten angepasst. Diese Eigenschaften könnten im Zuge des Klimawandels das Verbreitungsgebiet erheblich erweitern - und machen sie auch interessant als Alternative für die Bepflanzung urbaner Hitzeinseln.

In einigen bayrischen Städten wird die Hopfenbuche etwa bereits als Stadt- und Alleebaum der Zukunft gehandelt und testweise verwendet, da sie den klimawandelbedingten wärmeren und trockeneren Sommern besser Stand halten kann.

science.ORF.at/APA

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