„Unzureichend“: Frankreich verfehlt Klimaziel

Auf EU-Ebene wirbt der französische Präsident Emmanuel Macron für das Ziel der Klimaneutralität bis 2050, doch internationale Experten sprechen Frankreich eine Vorreiterrolle ab.

„Frankreich hat keine Aussichten, das Ziel der CO2-Neutralität 2050 zu erreichen“, heißt es einer am Dienstagabend veröffentlichten Expertise, die Macron in Auftrag gegeben hatte. Der elfköpfige Hohe Rat für das Klima, dem auch namhafte UN-Experten angehören, rügte die von der Regierung angekündigten Schritte als „unzureichend“. „Die Gesamtheit der Klimamaßnahmen muss ab sofort gestärkt werden“, mahnen die Experten.

Defizite bei Verkehr und Energie

Der Studie zufolge hält Frankreich seine Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaabkommen 2015 bisher nicht ein. Es mangelt demnach vor allem an Initiativen für weniger Emissionen im Verkehr. Zudem fehle eine Strategie zur Umstellung von der Atomkraft auf erneuerbare Energieträger. Auch bei der Gebäudedämmung oder dem Stromsparen sehen die Experten große Defizite. Die Regierung hat nun sechs Monate Zeit, zu dem Bericht Stellung zu nehmen.

Der EU-Gipfel war vergangene Woche ohne Einigung auf das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 zu Ende gegangen. Klima- oder Treibhausgasneutralität bedeutet nicht, dass es in den Staaten keine Emissionen mehr geben darf. Sie müssten aber durch andere Maßnahmen ausgeglichen werden - etwa durch den Ausbau erneuerbarer Energien oder Aufforstung.

science.ORF.at/AFP

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