Die ganze Forschung in einem Bild

Die eigene Forschung, verpackt in eine einzige Fotografie – das war die Aufgabenstellung von „Meine Forschung in einem Bild“. Zum fünften Mal hat die Universität Wien aufgerufen, Bilder zu Dissertationsprojekte einzureichen. Heute wurden die Preisträgerinnen präsentiert.

„From Vienna with Love“ ist der Titel von einem der zwei Siegerbilder. Eingereicht hat es Martina Schmidl vom Institut für Orientalistik. Für ihre Doktorarbeit hat sie persönliche Beziehungen und bürokratische Strukturen im alten Mesopotamien untersucht.

Brief in Form eines Kuverts aus Ton mit Keilschrift, angefertigt für Fotowettbewerb

Martina Schmidl

Als Datengrundlagen nutzte sie 2.500 Jahre alte Briefe, kleine mit Keilschrift (auf Akkadisch) beschriebene Tontafeln. Das prämierte Bild zeigt ebenfalls eine beschriftete Tontafel, deren Form allerdings an einen modernen Brief erinnert. Übersetzt bedeuten die eingravierten Keile „Ein Brief von Martina, Wien“.

Das zweite Siegerbild „She keeps me warm“ stammt von Magdalena Siegel vom Institut für Angewandte Psychologie Gesundheit, Entwicklung und Förderung. Es zeigt zwei junge Frauen kurz nach ihrer Hochzeit.

Zwei Frauen, die heiraten (Foto für Wettbewerb)

Magdalena Siegel

Für ihre Dissertation hat Siegel auf Basis weltweiter Daten untersucht, wie sich die rechtliche Situation von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und anderen nicht heterosexuellen Personen auf ihre psychische Verfassung auswirkt.

Auf Platz zwei landet das Bild mit dem Titel „Accessibility All Areas“. Gemacht hat es Christina Riedler vom Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft. Sie hat untersucht, wie sich die Partizipationsmöglichkeiten von Menschen mit Behinderungen auf Live-Musik-Events verbessern lassen, auch in der Praxis.

Rollstuhlfahrerin und Heavy Metal-Fans bei Festival

Christina Riedler

Als Best Practice-Beispiel diente ihr das weltgrößte Heavy Metal-Festival, das „Wacken Open Air“ in Norddeutschland, von wo auch die prämierte Fotografie stammt: Eine Rollstuhlfahrerin, die sich mit der tatkräftigen Unterstützung anderer Heavy Metal-Fans ihren Weg durch den aufgeweichten Boden zur Bühne bahnt.

science.ORF.at

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