Knapp 13.000 zu Medizin-Aufnahmetests angetreten

Etwas mehr Studienwerber und -werberinnen als im Vorjahr haben am Freitag bei den Aufnahmetests für ein Studium an Österreichs Medizinunis teilgenommen. Genau waren es 12.960, das sind rund 400 mehr als 2018. Für sie gibt es insgesamt 1.680 Plätze.

In Wien nahmen 6.490 Personen am Test teil, in Innsbruck 2.927, in Graz 2.487 und in Linz 1.056. Das sind insgesamt rund 78 Prozent der Angemeldeten, wobei es kaum Schwankungen zwischen den Unis gab. An der Medizinuni Wien stehen 740 Plätze zur Verfügung, an der Medizinuni Innsbruck 400, an der Medizinuni Graz 360 und in Linz 180. Damit kommen in Wien neun Testteilnehmer auf einen Studienplatz, in Graz und Innsbruck rund sieben und in Linz sechs.

Die Ergebnisse werden im August vorliegen.

Keine Quotenregelung mehr in der Zahnmedizin

In der Humanmedizin gehen 75 Prozent der Studienplätze an allen Unis an Kandidaten mit österreichischem Maturazeugnis, 20 Prozent an Bewerber aus der EU und fünf Prozent sind für Studienwerber aus Drittstaaten vorgesehen. In der Zahnmedizin ist diese Quotenregelung dagegen heuer gefallen: Die Plätze werden unabhängig von der Nationalität an die Bewerber mit dem besten Testergebnis vergeben.

Mehrere Testteile

Beim insgesamt neunstündigen schriftlichen Aufnahmetest für Humanmedizin (MedAT-H) wurden das schulische Vorwissen aus Biologie, Chemie, Physik und Mathematik, Lesekompetenz und Testverständnis sowie kognitive Fertigkeiten (Zahlenfolge, Gedächtnis und Merkfähigkeit, Figuren zusammensetzen, Wortflüssigkeit, Implikationen erkennen) überprüft.

Im Testteil „Sozial-emotionale Kompetenzen“ gibt es außerdem den Bereich „Emotionen Erkennen“: Dabei müssen die Bewerber anhand der Beschreibung einer Situation feststellen, wie sich ihr Gegenüber fühlt. Angehende Zahnmediziner mussten statt Textverständnis und dem Erkennen von Implikationen außerdem manuelle Fertigkeiten nachweisen.

Kritik von ÖH

Kritik am Aufnahmetest kommt von der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH). „Wir stellen uns ganz klar gegen jegliche Zugangsbeschränkungen“, so Vorsitzende Adrijana Novakovic (Grüne und Alternative StudentInnen/GRAS) in einer Aussendung. Der Medizin-Test sei „das Paradebeispiel, das jegliche Befürchtung gegenüber Zugangsbeschränkungen bestätigt“.

Die soziale Durchmischung der Studierenden habe seit dessen Einführung abgenommen. Die ÖH will einen freien und offenen Hochschulzugang aus und fordert eine Ausfinanzierung der Hochschulen. Es liege beim Staat, genügend Studienplätze zu schaffen und eine anständige Orientierungsphase anzubieten.

science.ORF.at/APA

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