Traurig oder fröhlich: Ziegen meckern unterschiedlich
Sie versprechen sich durch diese Erkenntnis Verbesserungen bei der Tierhaltung, wie ein Team um Luigi Baciadonna von der Queen Mary University in London in der Fachzeitschrift „Frontiers of Zoology“ schreibt.
Alan McElligott
Laune ist ansteckend
Die Forscher spielten mehreren Tieren zwei zuvor aufgenommene Arten von Meckern anderer Ziegen vor: eine fröhliche und eine traurige Version. Um das fröhliche Meckern aufzunehmen, hatten die Wissenschaftler sich Ziegen mit Kübeln voller Futter genähert. Die traurigen Töne erhielten sie von Tieren, die den anderen beim Fressen zuschauen mussten, ohne etwas abzubekommen.
Tonbeispiele - oben eine fröhliche, unten eine traurige Ziege:
Nach den Aufnahmen schritten die Forscher zum eigentlichen Versuch mit den Wiederkäuern und spielten ihnen abwechselnd die traurigen und die fröhlichen Aufnahmen vor. Änderte sich die Tonlage, blickten die Ziegen auf und gerieten in Bewegung. Auch der Puls der Tiere veränderte sich, je nachdem, welche Aufnahme sie vorgespielt bekamen. Dieses Verhalten lässt der Studie zufolge darauf schließen, dass sie in der Lage sind, die Emotionsschwankungen ihrer Artgenossen wahrzunehmen.
Die Untersuchungen seien von großer Bedeutung für das Tierwohl auf Bauernhöfen, sagte Luigi Baciadonna. Wenn mehrere Ziegen betrübt seien, würden sie andere mit der schlechten Laune anstecken.
science.ORF.at/APA/AFP