Musikarchiv nach Wasserschaden gerettet

Vor einem Jahr wurden durch einen unbemerkt tropfenden Wasserhahn Tausende Notenblätter im Musikarchiv des Wiener Stephansdom teils schwer beschädigt. In monatelanger Arbeit konnten die Schriftstücke nun entgegen ursprünglicher Befürchtungen gerettet werden.

Die Musikwissenschaftlerin Elisabeth Hilscher von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften hat die Werke gemeinsam mit Studierenden von Schimmelflecken und Wellungen des Papiers sowie verwaschener Tinte gereinigt. So sind insgesamt 557 Signaturen aus drei Jahrhunderten saniert worden, die nach ihrer Dokumentation und Katalogisierung nun in Kürze wieder an ihren Platz im Domarchiv gebracht werden.

Das älteste Stück des Musikarchivs im Stephansdom: ein Hymnar aus dem Jahre 1669

APA/ÖAW/ZILBERBERG

Ein Hymnar aus dem Jahre 1669

Vornehmlich handelt es sich dabei um Musik, die in der Liturgie des Stephansdom zum Einsatz kommt. Die wertvollsten Stücke stellen unter anderem Abschriften von Werken Georg Reutters dem Jüngeren - Hofkapellmeister unter Maria Theresia -, von Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Haydn sowie dessen Bruder Michael Haydn aus der Zeit um 1800 dar. Es ist der Restbestand des historischen Dommusikarchivs, das durch den Brand von Stephansdom und Curhaus 1945 fast vollständig zerstört wurde.

Ursache des vor einem Jahr aufgetretenen Schadens war ein tropfender Wasserhahn, der über rund zwei Wochen hinweg unbemerkt die im Archivraum des neben dem Stephansdom gelegenen Curhauses gelagerten historischen Bestände der Dommusik benässt hatte. Mehrere Zentimeter Wasser hatten sich damals am Boden angesammelt.

science.ORF.at/APA

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