Forscher machen „Wundermaterial“ haltbarer

Silicen ist ein zweidimensionaler Stoff, der nur aus einer Schicht von Siliziumatomen besteht. Seine elektronischen Eigenschaften sind vielversprechend, bisher galt Silicen aber als sehr instabil. Wiener Forscher und Forscherinnen haben es nun haltbarer gemacht.

Im Fachblatt „Applied Materials and Interfaces“ stellte das Team vom Institut für Festkörperelektronik der TU Wien seine neue Methode zur Fixierung des bienenwabenartig angeordneten Materials vor. Ähnlich wie Graphen - das aus nur einer Atomlage Kohlenstoff besteht - leitet auch Silicen elektrischen Strom hervorragend, heißt es am Montag in einer Aussendung der Uni.

„Es hat extrem bewegliche Ladungsträger und seine elektronischen Eigenschaften lassen sich steuern, indem man beispielsweise von außen ein elektrisches Feld anlegt“, so die Erstautorin der Arbeit, Viktoria Ritter.

Das Forscherteam bei der Arbeit

TU Wien

TU Wien

Mit Graphen verpackt

Anders als bei Graphen tut Sauerstoff dem Material aber nicht gut, es wird bei Kontakt damit nämlich rasch zerstört. Deshalb braucht es zur Herstellung von Silicen auch Ultrahochvakuum-Bedingungen. In Reinraumlabors der TU Wien konnten die Forscher das sensible Material erstmals in mehrere Lagen Graphen packen und es so versiegeln.

„Wir an der TU Wien sind weltweit die Ersten, denen dieser Trick gelungen ist. Danach kann man das Graphen-bedeckte Silicen problemlos herausnehmen und bei normalen Umgebungsbedingungen untersuchen“, so Ritter, die für die Entdeckung kürzlich vom Elektrotechnik-Berufsverband Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) ausgezeichnet wurde. Derart behandelt bleibe das Material mehrere Tage lang stabil.

science.ORF.at/APA

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