Medienphilosoph Frank Hartmann gestorben

Der in Bregenz geborene Medienphilosoph, Publizist und Wissenschaftsautor Frank Hartmann ist tot. Er war zuletzt Professor für Geschichte und Theorie der Visuellen Kommunikation an der Bauhaus-Universität Weimar.

Hartmann starb am 27. Juli nach schwerer Krankheit in Wien, wie die Universität nun mitteilte. „Der forschende Blick, die analytische Genauigkeit, das holistische Denken, für das eine wissenschaftliche Disziplin allein kaum auszureichen scheint, zog sich durch Frank Hartmanns Lebenslauf“, heißt es in dem Nachruf.

Porträtfoto von Frank Hartmann

Bauhaus-Universität Weimar

Von Wien nach Weimar

Geboren 1959 in Bregenz, begann Hartmann seine akademische Ausbildung zunächst mit einem Studium der Malerei in Wien, um dann nach kurzer Zeit an der Universität Wien Kunstgeschichte, Soziologie, Kommunikationswissenschaft und Philosophie zu studieren. Dem Diplom in Soziologie 1983 folgte die Promotion in Philosophie 1987. Danach arbeitete Hartmann zunächst als Lektor am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft und am Institut für Geschichte der Universität Wien sowie als Wissenschaftsjournalist und Medienberater.

Von 1992 bis 1999 war er Geschäftsführer des Verbandes sozialwissenschaftlicher Forschungsinstitute und 1995 Fellow am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK) in Wien. Mit seiner Habilitation an der Universität Wien im Jahr 2000 führte er den Begriff „Medienphilosophie“ prominent in die deutschsprachige Forschungslandschaft ein. In den Jahren danach schrieb er auch für science.ORF.at zahlreiche Gastbeiträge, 2007 war er einer der Gäste in der ersten Neuausgabe des „Club 2“. Das passende Thema: „Die Meinungsfabriken - wer bestimmt, was wir denken?“

2007 übernahm Hartmann eine Gastprofessur an der philosophischen Fakultät der Universität Erfurt, 2009 wurde er auf die Professur für Geschichte und Theorie der Visuellen Kommunikation der Bauhaus-Universität Weimar berufen, später war er dort auch Dekan und Mitglied des Senats. Hartmann hat zahlreiche Bücher geschrieben, seine letzte Monographie von 2018 heißt „Medienmoderne: Philosophie und Ästhetik“.

science.ORF.at

Gastbeiträge von Hartmann in science.ORF.at: