Todesfälle nach E-Zigaretten: Erste Spur

Nach zwei Todesfällen und mehr als 200 Lungenerkrankungen von Personen, die in den USA E-Zigaretten geraucht haben, gibt es anscheinend eine heiße Spur. Ein bestimmter Stoff könnte für die Beschwerden verantwortlich sein.

Dies berichtete die „Washington Post“ am Donnerstag. Die Zeitung berief sich dabei auf interne Kommunikation der Gesundheitsbehörde FDA (Food and Drug Administration) mit Behörden aus den betroffenen Bundesstaaten.

Öl, das aus Vitamin E gewonnen wird

Bei dem Stoff, der bei verschiedenen Marken in mehreren der sogenannten Liquids - Flüssigkeiten, die verdampft werden - vorkommt, handelt es sich demnach um ein Öl, das aus dem Vitamin E gewonnen wird. Die Ermittler hätten das Vitamin-E-Azetat in Proben von Cannabisprodukten gefunden, die die Erkrankten zuvor geraucht hatten. In einigen US-Bundesstaaten ist der Verkauf von entsprechenden THC-Produkten erlaubt.

Vitamin E kommt natürlicherweise in verschiedenen Nahrungsmitteln wie Ölen oder Nüssen vor. Wie die „Washington Post“ berichtete, kann der Stoff wegen seiner molekularen Struktur beim Einatmen gefährlich werden.

“Nur ein Stück des Puzzles“

In einer Stellungnahme gegenüber der Deutschen Presse-Agentur kommentierte die FDA den Bericht nicht direkt. Sie erklärte, dass mehr Informationen benötigt würden, um die Verbindung zwischen speziellen Produkten oder Substanzen und den gemeldeten Krankheitsfällen besser zu verstehen. „Es gibt keine Substanz, einschließlich Vitamin-E-Azetat, die in allen Proben identifiziert wurde“, hieß es. Die Zusammensetzung der Stoffe in den Proben, von denen die FDA nun schon mehr als 100 erhalten habe, seien nur ein Stück des Puzzles. Die Untersuchungen gingen weiter.

In den USA hatten sich die Meldungen ungeklärter Lungenerkrankungen, die nach dem Konsum von E-Zigaretten auftreten, in den vergangenen Wochen gehäuft. Mehr als 200 Erkrankungen und zwei Todesfälle waren in einer Reihe von Bundesstaaten aufgetreten. Die Symptome reichten von Atembeschwerden, Atemnot und Brustschmerzen bis hin zu Fällen von Magen-Darm-Erkrankungen mit Erbrechen und Durchfall. Viele der Betroffenen hatten Liquids mit dem psychoaktiven Cannabis-Wirkstoff THC konsumiert.

science.ORF.at/dpa

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