Embryos sollen Breitmaulnashorn retten

Ein Forscherteam hat einen wichtigen Schritt zur Rettung des Nördlichen Breitmaulnashorns gemacht: Im Rahmen einer künstlichen Befruchtung erzeugten sie zwei Embryonen der vom Aussterben bedrohten Unterart.

Die Wissenschaftler unter anderem des Berliner Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) hatten dazu kürzlich in Kenia Eizellen von den zwei letzten überlebenden Tieren entnommen und nach Italien gebracht. Diese hatten sie mit Sperma bereits verstorbener Bullen befruchtet - offenbar erfolgreich, wie heute das IZW und das Labor Avantea in Cremona in Italien mitteilten.

Weibliches Breitmaulsnashorn mit Jungtier

AFP/Tony KARUMBA

Weibliches Breitmaulnashorn mit Jungtier

„Die Embyronen werden nun in flüssigem Stickstoff gelagert, um in der Zukunft in eine Leihmutter überführt zu werden“, hieß es. Dies wird voraussichtlich ein Weibchen der verwandten Unterart des Südlichen Breitmaulnashorns sein. „Das gesamte Team entwickelt und plant diese Verfahren seit Jahren“, sagte Thomas Hildebrandt vom Leibniz-IZW.

Spitzmaulnashörner umgesiedelt

Indes wurden neun ebenfalls vom Aussterben bedrohte Spitzmaulnashörner von Südafrika in den Serengeti-Nationalpark im Nordwesten Tansanias umgesiedelt. „Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um die Tiere zu schützen“, sagte der stellvertretende Umweltminister in Tansania, Constantine Kanyasu. Die Schutzgebiete des Landes sollen wieder mit den vom Aussterben bedrohten Tieren bevölkert werden.

Der Weltnaturschutzunion (IUCN) zufolge leben nur noch rund 5.000 Spitzmaulnashörner in freier Wildbahn. Sie zählen zu den am stärksten bedrohten Tierarten der Welt. Aufgrund ihrer Größe und ihrer dicken Haut haben die Tiere kaum natürliche Feinde, durch Wilderei wurde ihre Population jedoch stark dezimiert. Rhinozeros-Hörner sind vor allem in Asien begehrt, wo ihnen Heilwirkung zugeschrieben wird.

science.ORF.at/dpa

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