Globale Weizenernte droht einzubrechen

Fast zwei Drittel der weltweiten Weizenanbaugebiete könnten in Zukunft von Dürren heimgesucht werden. Selbst wenn es gelingt, die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen, sieht die Prognose laut einer Studie nicht viel besser aus.

Ein Team um Miroslav Trnka von der Universität Brünn (Tschechien) hat mit Modellen die Wahrscheinlichkeit für schwerwiegende Trockenheit in den Weizenanbaugebieten berechnet. Und zwar in drei Szenarien: bei heutigen Klimabedingungen, bei einer Erwärmung um maximal zwei Grad Celsius, wie es im Klimaabkommen von Paris vereinbart wurde, sowie ohne wirksame Klimaschutzmaßnahmen.

Nahrungsversorgung in Gefahr

Wenn die Menschen die Treibhausgas-Emissionen nicht massiv senken, könnten bis zum Ende des Jahrhunderts 60 Prozent der weltweiten Weizenanbaugebiete zugleich oder in unmittelbarer zeitlicher Abfolge von Dürren betroffen werden, schreiben die Forscher, zu denen auch Petr Havlik vom Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien gehört. Selbst wenn die Klimaziele von Paris eingehalten werden, steige das Risiko für gleichzeitige Dürren bis zur Mitte des Jahrhunderts von derzeit 15 auf 30 Prozent.

Weizen vor blauem Himmel

Isabelle Caugant

Dies gefährde die Nahrungsversorgung der Menschen. Weizen ist flächenmäßig das meist angebaute Getreide der Welt und stellt etwa 20 Prozent der von Menschen konsumierten Kalorien bereit, erklären die Forscher. Im Vergleich zu anderen Getreidearten benötige Weizen recht wenig Wasser und vertrage auch moderate Mangelbedingungen ganz passabel. Es sei also kaum möglich, noch anspruchslosere Alternativen zu pflanzen. Stattdessen brauche es eine „eine globale koordinierte Handelspolitik, die regionale Auswirkungen des Klimawandels mindert, anstatt sie zu verschärfen.“

science.ORF.at/APA

Mehr zu diesem Thema: