Name für Stern und seinen Planeten gesucht

Die Internationale Astronomische Union (IAU) wird heuer 100 Jahre alt. Aus diesem Anlass haben österreichische Kindergärten, Schulen, Vereine und Privatpersonen nun die Chance, Namensvorschläge für einen Stern und seinen Planeten einzureichen.

Bis dato konnte nur ein Bruchteil aller Himmelskörper in den unendlichen Weiten des Weltalls entdeckt werden. Werner Pötzi, Astronom am Universitäts-Observatorium auf der Kärntner Kanzelhöhe, spricht von rund 4.000 Planeten, von denen bereits Daten gesammelt werden konnten. „Es kommen laufend neue Planeten dazu, da die Technik immer besser wird und damit noch weiter entfernte Planeten entdeckt werden können“, erklärt der Astronom und Österreich-Koordinator der IAU-Jubiläumsaktion.

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Hier können die Namensvorschläge eingereicht werden. Nach der Vorauswahl durch die Expertenkommission kann auf der Website über die Namen abgestimmt werden.

Ö1-Sendungshinweis

Dem Thema widmet sich auch ein Beitrag in Wissen aktuell: 9.10., 13:55 Uhr.

Planeten, die um einen Stern außerhalb unseres Sonnensystems kreisen, werden Exoplaneten genannt. Bei deren Neuentdeckung sollten ihnen im Normalfall zwei Namen gegeben werden. Dabei gibt es den wissenschaftlichen Namen und einen sogenannten „public name“, also einen eher gebräuchlichen Namen. „Dieser ‚public name‘ fehlt noch bei etlichen Planeten. Das wollen wir nun mit der Jubiläumsaktion der IAU ändern“, so Pötzi.

Die Jubiläumsaktion

„Insgesamt nehmen schon über 110 Staaten an der Aktion der IAU teil“, erklärt der Astronom. Österreich hat dabei den Stern HAT-P-14 und seinen Planeten HAT-P-14 b im Sternbild Herkules zugeteilt bekommen. Das Planetensystem wurde im Jahr 2010 entdeckt und ist etwa 730 Lichtjahre von der Erde entfernt. Durch die große Entfernung kann es nur mit technischen Hilfsmitteln am Nachthimmel gesehen werden.

Bis zum 20. Oktober haben Interessierte Zeit, Namensvorschläge online einzureichen. Jede Person darf dabei einen Namen für den Planeten und einen Namen für den Stern vorschlagen. Danach trifft eine Expertenkommission rund um Werner Pötzi eine Vorauswahl und wählt fünf Namen aus, die dann zur öffentlichen Abstimmung gestellt werden. Ein Tipp von Werner Pötzi: „Die Vorschläge sollten einen Österreich-Bezug haben. Namen von griechischen Göttern zum Beispiel werden keine Chance haben, da all diese schon vergeben sind. Außerdem dürfen es keine Namen von noch lebenden Personen oder Politikern sein.“

Raphael Krapscha, Ö1-Wissenschaft

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