WHO: Bildschirme machen kurzsichtig

Die Zahl fehlsichtiger Menschen wird weltweit weiter zunehmen, prognostiziert die Weltgesundheitsorganisation (WHO): Verantwortlich dafür seien die veränderten Lebens- und Arbeitsgewohnheiten.

Zum einen wachse der Anteil der Menschen mit Sehbeeinträchtigungen durch die höhere Lebenserwartung, weil Sehprobleme mit dem Alter zunehmen. Zum anderen mache aber auch weniger Bewegung im Freien und mehr Zeit an Bildschirmen - Computer, Fernseher, Spielekonsolen, Handys – die Menschen kurzsichtig, schreibt die WHO zum Welttag des Sehens am 10. Oktober. Auch die wachsende Zahl der Diabetes-Kranken sorge für mehr Augenkrankheiten: Zuckerkranke entwickelten oft Schäden an der Netzhaut.

2,2 Mrd. Menschen betroffen

Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit muss nach Angaben der WHO mit Sehbeeinträchtigungen leben, die mit teils simplen Mitteln beseitigt oder durch Eingriffe hätten verhindert werden können. Dabei handelt es sich etwa um Kurz- oder Weitsichtigkeit, einen grauen oder grünen Star. Der Produktivitätsverlust im Jahr allein durch unkorrigierte Kurzsichtigkeit werde auf 244 Milliarden Dollar (222 Milliarden Euro) geschätzt. Viele Kurzsichtige können bestimmte Tätigkeiten ohne Korrektur nicht verrichten.

In vielen Ländern mit niedrigen Einkommen mangelt es an Augenärzten und Behandlungsmöglichkeiten. Insgesamt haben 2,2 Milliarden Menschen nach dem Bericht Sehbeeinträchtigungen oder sind blind. 65 Millionen sind wegen unbehandelten grauen Stars erblindet, mindestens 800 Millionen Menschen bräuchten eine Brille, Kontaktlinsen oder andere Sehkorrekturhilfen, damit ihre schlechten Augen ihr Leben möglichst wenig beeinträchtigen.

science.ORF.at/dpa

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