Sensible Haut für Roboter
Zum Einsatz kommt die künstliche Haut bei einem Roboter, der den Namen H-1 trägt und so groß ist wie ein Mensch. Er ist ausgestattet mit 1.260 sechseckigen Zellen in der Größe einer Zwei-Euro-Münze und mehr als 13.000 Sensoren an Oberkörper, Armen, Beinen und sogar auf den Fußsohlen. Mikroprozessoren messen die Berührung, Beschleunigung, Annäherung und Temperatur. Zum Vergleich: Die menschliche Haut hat etwa fünf Millionen Rezeptoren, wie die Forscher um Gordon Cheng von der Technischen Universität München (TUM) erklären.
Das größte Hindernis bei der Entwicklung von Roboterhaut sei bisher die mangelnde Rechenkapazität gewesen - die Systeme waren schon mit Daten aus wenigen Hundert Sensoren überfordert. Um dieses Problem zu lösen, überwachen die Münchner Wissenschaftler die Hautzellen nicht permanent, sondern nutzen ein sogenanntes ereignisbasiertes System. So lasse sich der Rechenaufwand um bis zu 90 Prozent reduzieren. „Unser System ist darauf ausgerichtet, problemlos und schnell mit allen möglichen Robotertypen zu funktionieren“, so Cheng. „Jetzt arbeiten wir daran, kleinere Hautzellen zu entwerfen, die in Zukunft in größeren Mengen hergestellt werden können.“
science.ORF.at/APA/dpa