Nachhaltigkeitspreis für IT-Firma

Firmen, die sich in Österreich besonders um Nachhaltigkeit bemühen, wurden Mittwochabend in Wien ausgezeichnet. Ein Preisträger: die IT-Firma AfB, die sich sowohl für Menschen mit Behinderung als auch für Ökologie engagiert.

Bereits zum dritten Mal hat der Senat der Wirtschaft die „Austrian-SDG-Awards“ in der Wiener Hofburg vergeben. Erstmals wurde der Preis neben Unternehmen auch an Journalisten, Jugendprojekte und Gemeinden verliehen.

Recyclen statt Wegwerfen

Das IT-Unternehmen AfB („Arbeit für Menschen mit Behinderung“) wurde 2004 in Deutschland gegründet – seit 2010 ist es auch in Österreich vertreten. Der Geschäftsführer Kurt Essler: „Der Austrian-SDG-Award ist eine tolle Anerkennung unserer Tätigkeit, und es freut uns natürlich besonders, da über die Hälfte unserer Mitarbeiter Menschen mit Behinderung sind.“ Im Unternehmen sind Menschen mit psychischen Erkrankungen, körperlichen Behinderungen und sozialen Beeinträchtigungen angestellt.

Ö1-Sendungshinweis

Dem Thema widmet sich auch ein Beitrag in Wissen aktuell: 5.12., 13:55 Uhr.

Neben dem Schaffen von Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung setzt das IT-Unternehmen den Fokus auf ökologisch nachhaltige Arbeit und Produktion. „Wir bieten eine professionelle Entsorgung gebrauchter IT-Geräte von großen Unternehmen an. Die Geräte werden von uns kostenlos abgeholt, die Daten werden zertifiziert gelöscht und wiederaufbereitet. Danach werden die Geräte dem Wiederverkauf zugeführt“, erklärt Essler.

Derzeit sind bei der AfB europaweit etwa 400 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in fünf Ländern beschäftigt – die Hälfte davon sind Menschen mit Behinderung. Ein Ziel für die Zukunft sei es, europaweit 500 Arbeitsplätze für solche Menschen zu schaffen. In Österreich gibt es derzeit übrigens zwei Standorte der AfB – in Wien und in Klagenfurt. Etwa 30 Menschen mit Behinderung sind dort beschäftigt. Weitere Expansionspläne gäbe es aber bereits.

Zukunft hängt von Nachhaltigkeit ab

Die Austrian-SDG-Awards sind für den AfB-Geschäftsführer Essler eine Möglichkeit, mehr österreichische Unternehmen und Gemeinden auf die Relevanz der UNO-Nachhaltigkeitsziele hinzuweisen. „Unsere Zukunft wird davon abhängen, wie wir jetzt mit diesen Themen umgehen und es wäre gut, wenn sich viel mehr Unternehmen mit der Nachhaltigkeit, dem Klimawandel und den sozialen Aspekten der SDGs beschäftigen würden“, meint Essler.

Die AfB wurde Mittwochabend für das Einhalten von sechs Nachhaltigkeitszielen mit einem Special-SDG-Award ausgezeichnet – darunter etwa für menschenwürdige Arbeit, dem Verringern sozialer Ungleichheiten und für nachhaltigen Konsum und Produktion.

Medien-Nachhaltigkeitspreis für den ORF

Neben der AfB erhielten noch 13 weitere österreichische Unternehmen, Projekte und Gemeinden in der Wiener Hofburg den Austrian-SDG-Award. Bei den Medien-Unternehmen wurden dem „Klimabündnis NÖ“, „Business und Lebensart“ und dem „ORF“ ein Nachhaltigkeitspreis verliehen. Der ORF wurde dabei für die MUTTER ERDE-Schwerpunkte ausgezeichnet, in denen schon seit dem Jahr 2014 Themen wie Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Klimawandel in den Fokus der Berichterstattung gerückt werden.

In der Kategorie Jugend wurden das „GWK-Kustodiat“, das „Jugendbildungszentrum der Wiener Volkshochschulen“ und der „Schulverein Institut Sta. Christiana Frohsdorf“ ausgezeichnet. Unter den eingereichten Unternehmen konnten sich „Spirit Design“, der „Krallerhof“ und der österreichische Online-Bauernmarkt „Markta“ den Austrian-SDG-Award sichern. Bei den österreichischen Gemeinden wurden Bregenz, Nenzing und das Römerland Carnuntum prämiert.

Raphael Krapscha, Ö1-Wissenschaft