Planet und Stern heißen nun Sissi und Franz

Österreichs berühmtes Kaiserpaar ist ab sofort auch im Weltall anzutreffen: Sissi und Franz – so heißen seit heute offiziell ein Exoplanet und der dazugehörende Stern im Sternbild Herkules. Online konnte über die Namen abgestimmt werden.

Zum 100. Jubiläum der Internationalen Astronomischen Union (IAU) durfte jedes Land, das an der Jubiläumsaktion teilnahm, ein Exoplanetensystem benennen. Die Österreicherinnen und Österreicher konnten online einen „Public Name“ für einen Planeten und den dazugehörenden Stern einreichen – also den in der Öffentlichkeit bekannteren Namen.

HAT-P-14 und HAT-P-14 b

Neben dem „Public Name“ bekommen neu entdeckte Exoplaneten auch immer einen wissenschaftlichen Namen. Der Stern, den das Land Österreich bei der IAU-Jubiläumsaktion benennen durfte, heißt eigentlich HAT-P-14 und sein Planet HAT-P-14 b. Das Exoplanetensystem ist etwa 730 Lichtjahre von der Erde entfernt und kann nur mit Hilfe eines kleinen Teleskops von Österreich aus beobachtet werden. Entdeckt wurden HAT-P-14 und HAT-P-14 b im Jahr 2010.

Namen mit Österreich-Bezug

Insgesamt wurden in Österreich 392 Namensvorschläge eingereicht. „Mitmachen durfte jeder – egal ob Schulklassen, Kindergärten, Vereine oder Privatpersonen“, erklärte Werner Pötzi, Astronom am Universitätsobservatorium auf der Kärntner Kanzelhöhe und Österreich-Koordinator der IAU-Jubiläumsaktion. Er freut sich über das große Interesse: „Ich persönlich habe mit etwa 100 Vorschlägen gerechnet – das sind jetzt doch fast viermal so viele geworden.“

Ö1-Sendungshinweis

Dem Thema widmete sich auch ein Beitrag in „Wissen aktuell“ am 17.12. um 13.55 Uhr.

Aus den eingereichten Namensvorschlägen wählte eine Expertenjury die geeignetsten aus und gab sie zur Abstimmung im Internet frei. Eine der wenigen Vorgaben, die die Namen erfüllen sollten, war der Bezug zu Österreich. Zur Abstimmung standen daher „Papageno und Papagena“, „Dachstein und Großglockner“, „Fiaker und Pummerin“, „Schiele und Klimt“ und „Sissi und Franz“. Die Österreicherinnen und Österreicher konnten dann online für ihre Favoriten abstimmen. Die Wahl fiel auf „Sissi und Franz“, das bekannteste Kaiserpaar der österreichischen Geschichte.

Auch international war das Interesse an der IAU-Jubiläumsaktion mit dem Titel „NameExoWorlds“ groß. „Insgesamt wurden 110 Exoplaneten mit dazugehörigem Stern benannt. Es haben also 110 Länder weltweit an der Aktion teilgenommen“, so der Astronom Pötzi.

Raphael Krapscha, Ö1-Wissenschaft

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