Schokolade, die bunt schillert

Die Schweiz gilt als das Land mit der besten Schokolade. Kein Wunder, dass Schweizer Forscher und Forscherinnen nun eine besondere Schokolade entwickelt haben: Sie schillert ohne Zusatzstoffe in vielen Farben.

Die Regenbogenfarben entstehen allein durch eine eingeprägte Struktur. Sie bricht und streut das Licht so, dass bestimmte Farben sichtbar werden. Der Effekt ist gemäß einer Mitteilung der ETH Zürich mit dem Farbwechselverfahren des Chamäleons verwandt.

Bunt schillernde Schokolade

ETH Zürich / Giulia Marthaler

Entstanden ist die Idee offenbar auf dem Gang vor den benachbarten Büros des Lebensmittelwissenschaftlers Patrick Rühs, des Materialwissenschaftlers Etienne Jeoffroy und des Physikers Henning Galinski. Obwohl sie nicht derselben Forschergruppe angehörten, fanden sie in der Schokolade ein gemeinsames Thema. Erste Experimente wurden in der Kaffeeküche durchgeführt, jeweils freitags nach der Arbeit.

Dabei legten die drei ihre Fachkompetenzen zusammen: Rühs studiert die Materialeigenschaften von Lebensmitteln, Jeoffroys Spezialgebiet sind komplexe Materialien und Galinski hat intensiv zu optischen Materialien geforscht. Erste Ideen mit Gold- oder Titanbeschichtung wurden verworfen, da es zu kompliziert war.

Bunt schillernde Schokolade

ETH Zürich / Giulia Marthaler

Die zündende Idee kam von der Studentin Anita Zingg, die im Rahmen eines Masterprojekts in Materialwissenschaften schimmernde Pralinen entwickelt. Die Gruppe bearbeitete das weiter bis zum Leuchten, zwei Oberflächenspezialisten der Fachhochschule Nordwestschweiz, Per Magnus Kristiansen und Jerome Werner, entwickelten eine Form, um mehr als eine Praline mit der farbgebenden Struktur zu prägen.

Die Forscher sind im Gespräch mit großen Schokoladen-Herstellern und wollen demnächst selber eine Spin-off-Firma gründen.

science.ORF.at/APA/sda

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