Weniger Todesfälle bei im Dezember geborenen Frauen

Im Dezember geborene Frauen haben ein geringeres Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben, als Frauen, die zwischen März und Juli auf die Welt kommen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine im „British Medical Journal“ veröffentlichte Studie unter Beteiligung der Medizinischen Universität Wien. Die Forscherinnen und Forscher vermuten, dass Vitamin D-Mangel bei der Geburt als Ursache infrage komme.

Denn Mütter, die im Dezember gebären, waren über die sonnigen Sommermonate hinweg schwanger und produzieren damit mehr Vitamin D als Frauen, die überwiegend in der kalten Jahreszeit schwanger sind und ihr Kind im Sommer auf die Welt bringen.

Über 40.000 Sterbefälle analysiert

„Der Zusammenhang zwischen Geburtsmonat und einem höheren Risiko an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu versterben, wurde bereits früher dokumentiert. Aber mit unserer Studie, die zugleich auch eine der größten Studien bisher ist, konnten wir sozioökonomische Faktoren als Ursache für diesen Zusammenhang weitestgehend ausschließen“, sagte Eva Schernhammer, Epidemiologin und Leiterin der Forschungsgruppe. Als Grundlage der Studie diente Datenmaterial aus der „Nurses’ Health Study“, einer seit 1976 laufenden amerikanischen Längsstudie. Es wurden 43.248 Sterbefälle im Verlauf von 38 Jahren analysiert.

Die genauen zugrunde liegenden Mechanismen für den Zusammenhang bleiben den Forscherinnen verborgen. Weitere Forschungsarbeiten sollten sich diesen annehmen, so Schernhammer. Als Hypothese über den Zusammenhang stellten die Forscher jedoch die Möglichkeit eines Vitamin D-Mangels bei der Geburt in den Raum. Dieser könnte nämlich je nach Geburtsmonat mehr oder weniger stark ausgeprägt sein. Aber auch ein hohes Wohlstandsniveau, das mit einem niedrigeren Risiko für Herzkreislauferkrankungen in Verbindung gebracht wird, könnte unter Umständen als Erklärung fungieren. So würden wohlhabendere Familien, sofern möglich, den Geburtstermin nicht in die warmen Monate legen.

Für diese Studie wurden ausschließlich Frauen untersucht. Die Forscher gehen aber davon aus, dass die Ergebnisse bei Männern ähnlich ausfallen würden.

science.ORF.at/APA