Blaue „Drachen“ im Tiergarten Schönbrunn

Sie haben eine türkisblaue Haut und werden aufgrund ihrer auffälligen Färbung oft als „Juwele des Dschungels“ bezeichnet: Im Tiergarten Schönbrunn gibt es erstmals Blaue Baumwarane zu sehen.

Ein Pärchen ist nun im Aquarien-Terrarienhaus eingezogen. Die Tiere können bis zu 112 Zentimeter lang werden. Das klingt groß, allerdings entfallen rund 76 Zentimeter auf den Schwanz, berichtete der Tiergarten.

Der lange Schwanz, den das Tier wie ein Chamäleon aufrollen kann, gibt ihm im Geäst der Bäume Halt. „Der Blaue Baumwaran kommt ausschließlich auf der knapp 500 Quadratkilometer großen Insel Batanta in Westpapua vor. Diese Reptilienart wurde sehr spät entdeckt und erst 2001 wissenschaftlich beschrieben“, erklärte Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Der Blaue Baumwaran ist ein hoch spezialisierter Baumbewohner.

Blauer Baumwaran mit langem, eingerolltem Schwanz sitzt auf einem Ast

APA/TIERGARTEN SCHÖNBRUNN/DANIEL ZUPANC

Blauer Baumwaran

Er gehört zu den Arten, die in Menschenobhut sehr erfolgreich nachgezüchtet werden. Die beiden Warane in Schönbrunn sind Nachzuchten aus dem Zoo Zürich. Im Regenwald auf Batanta fressen sie - typisch für Warane - Insekten, Spinnen, Eier, kleine Säugetiere und Vögel. Über das Leben in der Wildbahn ist darüber hinaus kaum etwas bekannt: weder die Lebenserwartung noch die Anzahl der Eier pro Gelege.

„Genaue Bestandszahlen liegen derzeit ebenfalls nicht vor. Dennoch sind sich die Experten einig, dass der Blaue Baumwaran aufgrund seines kleinen Verbreitungsgebietes stark gefährdet ist“, sagte Hering-Hagenbeck. Seine außergewöhnliche Farbenpracht wurde dem Waran zum Verhängnis. Früher stellte der illegale Tierhandel eine große Bedrohung dar, heute ist es die Abholzung des Regenwaldes.

science.ORF.at/APA

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