Klimawandel: Pflanzen blühen immer früher

Das zunehmend wärmere Klima hat die Blühsaison von Pflanzen verschoben. Wie sehr sich der Zyklus weiterhin verändert, hat ein internationales Forschungsteam nun anhand von zahlreichen Städten in den USA untersucht.

Blätter sprießen zunehmend früher, und Pflanzen beginnen vorzeitig zu blühen. Im Herbst wiederum verfärbt sich das Laub später. Forscher beobachten schon länger, dass sich der jahreszeitliche Zyklus in der Pflanzen- und Tierwelt mit dem Anstieg der Durchschnittstemperaturen weltweit verschiebt. Bisher hat sich die Vegetationsperiode in Europa und Nordamerika um bis zu zwei Wochen verlängert, so das Ergebnis vergangener Studien.

Pflanzen in der Stadt

Daijiang Li

In einer aktuellen Untersuchung haben Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen nun erforscht, wie sehr sich der Zyklus von Pflanzen in Zukunft noch verändern wird, wenn sich das Klima weiter erwärmt. Dafür analysierten sie Satellitenbilder von 85 großen Städten in den USA sowie deren Umland. Denn grundsätzlich ist es im Zentrum einer Stadt deutlich wärmer als in den Gemeinden, die an der Stadtgrenze liegen. „Die Städte fungieren hier also als eine Art Freiluftlabor, um den Zusammenhang von Temperatur und Blühsaison zu erforschen“, erklären die Forscher in ihrer Studie.

Die Aufnahmen aus dem All umfassten 13 Jahre (2001 bis 2014). Die Blühsaison habe in den meisten Städten um durchschnittlich sechs Tage früher begonnen als in der Umgebung. Allerdings verschob sich der Saisonstart in der wärmeren Stadt weniger stark als im vergleichsweise kühleren Umland. Die Forscher schließen daraus, dass Bäume und Pflanzen im Laufe der Klimakrise zwar weiterhin früher zu sprießen beginnen. Ab einer gewissen Durchschnittstemperatur wird die Verschiebung der Blühsaison aber langsamer voranschreiten, so die Autoren.

Ruth Hutsteiner, Ö1-Wissenschaft

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