Space X

Weltraumtourismus – weiter als je zuvor

SpaceX will vier Touristen so weit ins All schicken wie nie zuvor. Das US-Raumfahrtunternehmen schloss einen Kooperationsvertrag mit dem US-Anbieter Space Adventures, um die Touristen bis spätestens zum Jahr 2022 ins All und wieder zurück zu befördern.

Die Kosten für den Ausflug ins All könnten höher als 100 Millionen Dollar (92 Millionen Euro) liegen. Dafür will Space Adventures auch neue Maßstäbe bei der Reichweite setzen. Ziel der Reise ins All sei es, dass sich die Touristen zwei bis drei Mal weiter von der Erde entfernen als die internationale Weltraumstation ISS, sagte Shelley. Die ISS befindet sich etwa 400 Kilometer von der Erdoberfläche entfernt. Wie lange der Ausflug dauern soll, hänge von den Wünschen der Kunden ab.

Die Touristen sollen mit der Raumkapsel „Crew Dragon“ von SpaceX ins All fliegen. Diese war ursprünglich entwickelt worden, um Astronauten zur ISS zu transportieren. Der Komfort in der Kapsel ist jedoch begrenzt: Auf nur neun Quadratmetern gibt es keine separaten Räume, um zu schlafen oder auf die Toilette zu gehen. Bevor es los geht, müssen sich die künftigen Weltraumtouristen zudem einem Training in den USA unterziehen.

Konkurrenz im Weltraum

Unklar blieb zunächst, wie viel Interessenten für die Reise bezahlen müssen. „Es ist nicht billig“, sagte Shelley. Die Kosten für den Start der Rakete Falcon 9, mit der die Kapsel in den Weltraum gebracht wird, belaufen sich auf rund 62 Millionen Dollar. Zudem muss der Bau einer neuen „Crew Dragon“-Kapsel finanziert werden. Shelley bezeichnete die Einschätzung als „korrekt“, dass sich die Gesamtkosten für die Reise auf mehr als 100 Millionen Dollar belaufen könnten.

Elon Musks neuer Partner Space Adventures hatte bereits zwischen 2001 und 2009 acht Touristen mit russischen Sojus-Raketen zur ISS gebracht. Der erste Weltraumtourist, Dennis Tito, zahlte damals 20 Millionen Dollar. Space Adventures will auch diese Reiseangebote nun wieder aufnehmen und ab 2021 erneut Touristen mit russischen Raketen zur ISS fliegen.

Dabei gibt es zusehends Konkurrenz bei privaten Reisen ins All. Das Weltraumunternehmen Virgin Galactic des britischen Milliardärs Richard Branson sowie Blue Origin des US-Milliardärs Jeff Bezos wollen ebenfalls an den Start gehen. Sie planen jedoch nur Reisehöhen von bis zu 100 Kilometern über der Erdoberfläche.