Eine Frau schneuzt sich
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Corona

Die wichtigsten Fragen und Antworten

Das Coronavirus SARS-CoV-2 breitet sich nun auch in Europa aus, mit ihm auch die Erkrankung Covid-19. Im Folgenden Antworten auf die wichtigsten Fragen zu der Epidemie:

Woher kommt das Virus?

Die Übertragung des Coronavirus passierte – wie bei anderen Coronaviren – von Tier zu Mensch. Nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen hat das Virus seinen Ursprung im Huanan-Seafood-Großhandelsmarkt, einem Markt für Meeresfrüchte in Wuhan, und wurde offenbar von Fledermäusen auf Schlangen und dann auf den Menschen übertragen, wie Ursula Wiedermann-Schmidt, die Leiterin der Infektiologie an der MedUni Wien, erklärte. Auf diesem Markt wird mit lebenden und frisch geschlachteten Tieren gehandelt, auch Schlangen werden in China gegessen. Der Markt wurde bereits Anfang des Jahres von den chinesischen Behörden geschlossen. Die genaue Herkunft des Virus ist aber noch unklar. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist laut WHO nachgewiesen. Inzwischen gibt es laut der Infektiologin vermehrt Anzeichen, dass eine Ansteckung auch während der Inkubationszeit (meistens fünf Tage, bis zu 14 Tagen, in Einzelfällen länger) möglich ist.

Welche Symptome gibt es?

Laut WHO löst das neue Virus Atembeschwerden, Fieber und Husten aus. In schwereren Fällen kann es eine Lungenentzündung verursachen und zu Nierenversagen und zum Tod führen. Todesfälle traten bisher vor allem bei Patienten auf, die bereits zuvor an schweren Grunderkrankungen litten bzw. älter waren. Die meisten Coronavirus-Erkrankungen, auch jene, die jetzt in Europa festgestellt wurden, sind mit Reisen nach Wuhan etc. in China in Verbindung zu bringen. Es gibt mittlerweile aber auch Fälle, in denen die Herkunft der Krankheit unklar ist. Da in Österreich derzeit eine Grippewelle herrscht, muss abgeklärt werden, ob ein Kontakt mit dem neuen Coronavirus überhaupt möglich gewesen sein kann. Empfohlen wird, sich im Fall eines Verdachts in Österreich an die Rettung zu wenden oder an Ärzte bzw. Allgemeinmediziner. Auch bei der „Gesundheits-Hotline“ unter der Telefonnummer 1450 bekommt man Informationen. In der vorigen Grippesaison starben in Österreich nach Expertenschätzungen über 1.000 Menschen an den Folgen der Grippe.

Wie kann man sich schützen?

Um generell die Ausbreitung von Infektionskrankheiten der Atemwege zu vermeiden, sollte besonders in Regionen mit Fällen des neuartigen Coronavirus auf gute Händehygiene geachtet werden und die Husten- und Nies-Etikette sowie Abstand zu Erkrankten eingehalten werden. In Anbetracht der herrschenden Grippewelle sind diese Maßnahmen derzeit aber überall und jederzeit angeraten. Eine Impfung wird wohl nicht vor 2021 erhältlich sein.

Wodurch ist das Coronavirus gekennzeichnet?

Da die Gensequenz des neuen Virus früh von Forschern und Forscherinnen bestimmt und öffentlich zugänglich gemacht wurde, ist bekannt, dass es sich bei dem neuen Erreger um ein Beta-Coronavirus handelt, das genetisch zu über 80 Prozent mit dem SARS-Coronavirus übereinstimmt. Die Familie der Coronaviren umfasst zahlreiche mit einer Hülle umgebene Viren mit einem Genom aus einer Einzelstrang-RNA. Sie sind genetisch sehr variabel und können verschiedene Wirtsorganismen befallen. Die häufigsten Coronaviren, die beim Menschen Infektionen und Symptome auslösten, seien das Alphacoronavirus 229E und das Betacoronavirus OC43, erklärte Elisabeth Puchhammer-Stöckl vom Zentrum für Virologie in Wien. Beide können harmlos verlaufende Atemwegsinfektionen verursachen. Dem SARS-Virus, das seinen Weg ebenfalls in China begann, und bei betroffenen Personen schwere Pneumonien verursachte, fielen weltweit an die 800 Menschen zum Opfer. Das seit 2012 bekannte MERS-Coronavirus wird vor allem auf der arabischen Halbinsel über Dromedare sporadisch auf Menschen übertragen und kann bei den Betroffenen ebenfalls lebensbedrohliche Pneumonien verursachen.