Ein maskierter Arzt mit einer Spritze
APA/AFP/STR
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Sterberate außerhalb von Hubei unter einem Prozent

Die genaue Sterberate bei Infektionen mit dem neuen Coronavirus ist unklar. Nach Angaben der chinesischen Behörden liegt sie bei 2,3 Prozent – zieht man die Zahlen der besonders betroffenen Provinz Hubei ab, liegt sie aber deutlich unter einem Prozent.

Damit ist sie aber noch immer höher als jene der Schweinegrippe-Epidemie (2009/10) und der jährlichen Grippewelle. Die Schweinegrippe hatte laut Schätzungen eine Sterberate von 0,01 Prozent. Das heißt, dass im Schnitt ein Verstorbener auf 10.000 Infizierte kam. Insgesamt forderte die damalige Pandemie geschätzte 200.000 Todesopfer weltweit.

Bei den alljährlichen Influenzawellen liegt die Letalität zwischen einem und zwei Todesfällen unter 1.000 Infizierten (0,1 bis 0,2 Prozent). Für das neue SARS-CoV-2-Virus geht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) von rund sieben Verstorbenen pro 1.000 Krankheitsfällen außerhalb Hubeis aus (0,7 Prozent).

Dass alle aktuellen Angaben mit großer Unsicherheit behaftet sind, zeigt sich auch daran, dass sie recht unterschiedlich ausfallen können: So gibt das Chinesische Zentrum für Seuchenkontrolle und Prävention (CCDC) die Letalität in Gesamt-China mit 2,3 Prozent an. Wobei dies vor allem auf die höhere Sterberate in der Provinz Hubei zurückzuführen ist (2,9 Prozent). In Rest-China liege die Sterberate bei nur 0,4 Prozent, so die Angaben auf Basis von mehr als 44.000 bestätigten Fällen. In Südkorea (aktuell rund 1.600 bestätigte Fälle) liegt die Todesrate bei knapp unter einem Prozent.

Vier Fünftel sind milde Krankheitsfälle

Laut einer in Fachkreisen anerkannten, ständig aktualisierten Online-Fallsammlung der Johns Hopkins Universität (USA) beläuft sich die momentane Zahl bestätigter Fälle weltweit auf etwas über 82.000 (Stand: 27. Februar). Die Länder mit den meisten Erkrankten außerhalb Ost- und Südostasiens sind demnach Italien (rund 450) und der Iran (rund 150).

In den meisten Fällen verlaufen Infektionen laut Daten aus China ohne größere Komplikationen: 80 von 100 Infizierten haben einen milden Krankheitsverlauf. Schwere Verläufe gebe es in 14 Prozent der Fälle. In Intensivbehandlung müssten demnach sechs von 100 Infizierten genommen werden. Aufgrund der vermuteten zahlreichen Fälle mit sehr milden Verläufen, die sich mitunter gar nicht in medizinische Behandlung begeben oder gar auf SARS-CoV-2 getestet werden, steht ein großes Fragezeichen hinter all diesen Angaben.