Die Entwicklung fasst ein Bericht des schwedischen Institute of Health Economics (IHE) zusammen. „Neuerkrankungen bei Krebs nehmen in allen Ländern zu. In Österreich sehen wir einen Anstieg von 20 Prozent bzw. von 34.443 Fällen auf 41.389, wenn man die Jahre 1995 und 2017 vergleicht. Der EU-Schnitt liegt hier bei einem Anstieg von 50 Prozent bzw. von 2,1 auf 3,1 Millionen Fälle im Vergleichszeitraum“, erklärte der Co-Autor der Studie, Thomas Hofmarcher.
40 Prozent der Krebsfälle vermeidbar
Was die Therapien angehe, sei die Tendenz positiv, so Hofmarcher: „Die Fünf-Jahres-Überlebensrate bei Krebserkrankungen steigt. Österreich liegt hier im oberen Mittelfeld. Österreich gibt auch mehr als der Durchschnitt der europäischen Länder für die Versorgung von Krebspatienten aus.“
Der Einsatz moderner onkologischer Therapien sei auch wirtschaftlich von Nutzen, stellen die Autoren des Berichts fest. So konnten die Produktivitätsverluste durch Krebs (Arbeitsausfall, indirekte Folgekosten von Krebserkrankungen) im Zeitraum von 1995 bis 2018 europaweit verringert werden. „Österreich schneidet hier mit minus 21 Prozent deutlich besser ab als der EU-Durchschnitt mit minus 15 Prozent“, sagte Hofmarcher. Verbesserungen seien hierzulande dennoch möglich.
Das trifft auch auf die Prävention zu. So sind laut dem IHE-Report rund 40 Prozent aller Krebs-Neuerkrankungen vermeidbar. Rauchen ist laut dem Bericht der wichtigste Faktor, aber auch Übergewicht, Alkoholkonsum, körperliche Inaktivität und falsche Ernährung erhöhen das Krebsrisiko. Ebenso wie UV-Strahlung, HPV-Infektionen und Hepatitis.