Mathematik Hörsaal an der Uni Wien
APA/ROLAND SCHLAGER
APA/ROLAND SCHLAGER

Einschränkungen an Unis bis Ostern

Der eingeschränkte Lehrbetrieb an den Hochschulen soll bis zu den Osterferien andauern. Das gab ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann bei einer Pressekonferenz bekannt. An den Schulen gebe es vorerst aber „keine Notwendigkeit für flächendeckende Schließungen“.

Die Einschränkungen gelten für sämtliche Universitäten, Privatuniversitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen. An den mehr als 70 Hochschulen studieren insgesamt fast 380.000 Personen. „Alles, was publikumsintensiv ist, wird zurückgefahren“, so Faßmann. Lehrveranstaltungen sollen vor allem über „Distance Learning“ stattfinden. Große Bibliotheksräume werden geschlossen, Sportveranstaltungen an den Universitätssportinstituten nicht stattfinden. Der Forschungsbetrieb wird dagegen weitergeführt.

Die Universitäten wollen nach der Absage der Präsenzlehrveranstaltungen darauf achten, dass den Studentinnen und Studenten keine Nachteile in ihrem Studienverlauf erwachsen. Das kündigte die Präsidentin der Universitätenkonferenz (uniko), Sabine Seidler, an.

„Wir müssen überlegen, wie wir das System so am Leben erhalten, dass den Studierenden keine Nachteile erwachsen“, sagte Seidler. Größere Prüfungen sind aufgrund der Vorgaben der Behörden untersagt. Bei kleineren Prüfungen könne man eventuell den Studierenden die Wahlmöglichkeit anbieten, die Prüfung unter Einhaltung eines Sicherheitsabstands abzuhalten oder den Termin zu verschieben.

Ab morgen alles abgesagt

Die erst ab Montag geltende Verpflichtung zum „Distance Learning“ begründete Seidler mit nötigen Umstellungsmaßnahmen. „Lehrende brauchen eventuell Zeit, um ihre Lehrveranstaltungen anzupassen.“ Von dem Zeitpuffer haben die meisten Unis aber bisher keinen Gebrauch gemacht. Laut den der APA bisher vorliegenden Informationen haben alle ab morgen ihre Präsenzveranstaltungen abgesagt.

„Wir werden versuchen, so gut wie möglich mit der Situation umzugehen“, meinte Seidler. Derzeit ist geplant, den Vollbetrieb wieder nach den Osterferien aufzunehmen. Die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) fordert von den Hochschulen Informationen ein. „Wir kümmern uns darum, dass Studierende in dieser Situation keine Nachteile erfahren“, hieß es in einer Aussendung.

Schulen vorerst offen

An den Schulen werde man von großflächigen Schließungen dagegen vorerst absehen, sagte Faßmann. Dafür gebe es derzeit „keine Notwendigkeit“. Diese sei erst dann gegeben, wenn die Gesamtzahl der Erkrankungen drastisch zunehmen würde – unabhängig von etwaigen Erkrankungen an Schulen selbst. Bei Verdachtsfällen bzw. tatsächlichen Infektionen an Schulen gelten die bisherigen Regelungen etwa mit zeitweiligen Schließungen bzw. der Absonderung von Klassen.

Grund für die unterschiedliche Behandlung von Schulen und Unis sei die unterschiedliche Form des Kontakts. An den Hochschulen würden zahlreiche Studenten aus anderen Staaten – etwa aus Südtirol – studieren. „Schulen sind viel kleinere lokalere Einheiten“, so Faßmann.