Verhindern kann ein Reisestopp das Ausbreiten des Coronavirus nicht, er kann die Entwicklung aber ein wenig verlangsamen, so das erste Resümee der US-Forscherinnen und Forscher. Sie haben sich vor allem angesehen, wie sich das Ein- und Ausreiseverbot in der Stadt Wuhan national wie international ausgewirkt hat. Wuhan ist die Stadt, von wo aus sich das Corona-Virus weltweit verbreitet hat. Ab 23. Jänner durfte niemand weder die Stadt verlassen noch einreisen.
Wie die Modellrechnungen der Physiker und Statistiker nun zeigen, konnte diese Maßnahmen die Verbreitung des Virus‘ innerhalb Chinas nur um drei bis fünf Tage verzögern, danach gab es Fälle in weiteren chinesischen Regionen. Zum Zeitpunkt des Reisstopps befanden sich nämlich bereits infizierte Menschen außerhalb Wuhans, die nichts von ihrer Erkrankung wussten, so die Autoren. International gesehen hatte das Wuhan-Reiseverbot fürs Erste größere Auswirkungen. So erreichten dadurch 80 Prozent weniger infizierte Menschen Länder wie Italien, Thailand oder die USA. Allerdings konnte auch das die Ausbreitung nur um zwei bis drei Wochen verzögern.
Soziale Distanz entscheidend
Abgesehen von Wuhan haben die US-Forscher auch weitere Reisebeschränkungen nach und von China analysiert – Anfang Februar haben einige Fluglinien ihre Verbindungen eingestellt bzw. reduziert. Das allein hatte laut den Modellen kaum Auswirkungen auf die Verbreitung des Virus‘ in anderen Ländern. Selbst wenn man langfristig 90 Prozent des Flugverkehrs nach und von China einstellt, wäre der Effekt allein mit dieser Maßnahme nur gering. Vielmehr braucht es zusätzlich in allen betroffenen Ländern „soziale Distanz“. Hier helfen Schulschließungen, das Vermeiden von großen Menschenansammlungen und Selbstquarantäne – vor allem, wenn man sich krank fühlt, argumentieren die Physiker und Statistiker. Solche Maßnahmen, die soziale Kontakte reduzieren sollen, können die Ausbreitung des Virus’ wesentlich verlangsamen. Darüber hinaus sollte man sich natürlich regelmäßig die Hände waschen.