Hand mit Geldscheinen vor einer Computertastatur
New Africa – stock.adobe.com
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Ministerien fördern Forschung

23 Millionen Euro stellt die Regierung für die Erforschung von Medikamenten im Kampf gegen das Coronavirus zur Verfügung. Gefördert werden Projekte, die die Wirksamkeit bereits bestehender Medikamente und auch neuer Wirkstoffe erforschen.

Nachdem am 9. März bereits eine Million Euro für die Erforschung von Medikamenten im Kampf gegen das Coronavirus zur Verfügung gestellt wurden, stockt die Regierung den Forschungstopf nun auf 23 Millionen Euro auf.

21 Millionen Euro kommen aus dem Wirtschaftsministerium sowie dem Innovations- und Technologieministerium. Das Geld soll an Pharmafirmen und andere medizinische Forschungsunternehmen gehen. Die restlichen zwei Millionen stammen wiederum aus dem Wissenschaftsministerium und gehen an medizinische Universitäten, die mit den Unternehmen zusammenarbeiten sollen.

Ö1-Sendungshinweis

Über das Thema berichteten auch die Ö1-Journale, 26.3., 7:00 Uhr.

Gefördert werden Projekte für neue Wirkstoffe, die schon weiter fortgeschritten sind bzw. für existierende Medikamente, die womöglich auch bei Covid-19 oder bei dadurch ausgelösten Krankheiten wie Lungenentzündungen helfen könnten. „Das heißt, wir setzen eben nicht bei null auf. Viele dieser Unternehmen haben schon Wirkstoffe, die es jetzt eben in der klinischen Phase zu testen gilt“, erklärt Henrietta Egerth, die Geschäftsführerin der Forschungsförderungsgesellschaft FFG, jene Institution, die die Förderungen abwickelt.

Millionen nicht zurückzuzahlen

Maximal drei Millionen Euro soll ein Forschungsprojekt erhalten können, so Egerth. Anders als sonst üblich handelt es sich dabei aber nicht um ein Darlehen, sondern um einen Forschungszuschuss, der nicht zurückgezahlt werden muss.

Egerth zufolge haben bereits viele Firmen ihre Anträge bei der FFG eingereicht. „Wir hatten mit der ersten Million, die von der Ministerin Margarete Schramböck zur Verfügung gestellt wurde, 30 Anfragen in kürzester Zeit. Wir sehen auch jetzt, dass die Nachfrage bereits sehr hoch ist. Wir werden sehen, welche Zugänge hier gefunden werden.“

Die Anträge sollen von der FFG in einem beschleunigten Verfahren geprüft werden, sofern möglich will man pro Antrag nur wenige Tage brauchen. „Jeder Tag zählt in diesem Fall und wir möchten diesen Unternehmen so rasch wie möglich die Möglichkeit geben, in diese klinische Studie einzutreten.“

Klinische Studien dauern

Mit schnellen Forschungsergebnissen ist allerdings nicht zu rechnen, denn solche Studien brauchen Zeit. Zuerst werden das Medikament bzw. der Wirkstoff, wie für das Verfahren üblich, an gesunden Menschen getestet. Dabei wird beispielsweise in den ersten beiden Phasen untersucht, wie sich der Wirkstoff im Körper verteilt sowie verstoffwechselt wird und ob es zu Nebenwirkungen kommen kann. Erst in der sogenannten dritten Phase wird der Wirkstoff an erkrankten Menschen getestet.

Diese einzelnen Phasen können dabei Wochen bis Monate dauern. „Wie viele Schleifen gedreht werden müssen, um die richtige Dosierung zu finden etc. Das kann man vorher nicht eingrenzen und das wird davon abhängen, welche Erfahrungen man mit den Wirkstoffen in den klinischen Studien macht“, erläutert die FFG-Geschäftsführerin Henrietta Egerth.