Spaziergänger auf Pflastersteinen, Blick auf die Beine (Jeans und Turnschuhe) von hinten
Gautier Willaume – stock.adobe.com
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Gesundheit

8.000 Schritte für ein längeres Leben

Auch wenn es in Zeiten von Ausgangsbeschränkungen schwierig ist, sollte man nicht den ganzen Tag sitzen und zumindest zu Fuß einkaufen oder um den Block gehen. Denn ausreichend Schritte halten gesund, wie eine US-Studie bestätigt: Wer täglich 8.000 schafft, lebt im Schnitt deutlich länger.

10.000 Schritte am Tag halten gesund. Daran versuchen sich viele Menschen zu halten – mit Hilfe eines Schrittzählers. Ein ebensolcher steckt auch hinter der Regel. 1964 brachte die Firma Yamasa das erste transportable Gerät auf den Markt, Anlass waren die damaligen Olympischen Spiele in Japan. Die willkürlich gewählte Zahl war zwar nur ein geschickter Werbegag. In heutigen Empfehlungen findet sie sich aber immer noch.

Auch wenn es keine Belege für die magische Zahl gibt, steht außer Zweifel, dass Gehen gesund ist. Mittlerweile gibt es auch Studien, die tatsächlich versucht haben, die Dosis zu quantifizieren. Eine ist soeben in der Fachzeitschrift „JAMA“ erschienen. Das Team um Pedro F. Saint-Maurice vom nationalen Krebsforschungsinstitut der USA hat für seine Untersuchung die Daten von 4.900 Erwachsenen im Alter von 40 und darüber verwendet. Sie trugen Schrittzähler, die auch das Tempo (Schritte/Minute) messen.

Halbiertes Risiko

Zwischen 2003 und 2006 wurden damit etwa eine Woche lang ihre Schritte erfasst. Der Durchschnitt lag bei mehr als 9.000 Schritten pro Tag. Zusätzlich wurden demographische Daten und Informationen zum Gesundheitszustand (BMI, Vorerkrankungen, etc.) und zum Lebensstil (Ernährung, Rauchen, etc.) erfasst. Bis Ende 2015 waren 1.165 Teilnehmerinnen bzw. Teilnehmer gestorben, 406 an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und 283 an Krebs.

419 aller Todesfälle betrafen jene 655 Personen, die zehn Jahre davor weniger als 4.000 Schritte am Tag zurückgelegt hatten. Bei den 1.727 Personen, deren Pensum zwischen 4.000 und 8.000 Schritten lag, waren es 488. Über 8.000 Schritten nahm die Sterblichkeit laut den Forschern dann deutlich ab, d.h., das Risiko, im Untersuchungszeitraum zu sterben, war etwa halb so groß wie in der 4.000-Schritte-Gruppe. Für jene, die mehr als 12.000 täglich schafften, war das Risiko sogar um 65 Prozent niedriger. Die Intensität – also wie viele Schritte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer pro Zeiteinheit schafften – hatte hingegen keinen Einfluss auf die Sterblichkeit.

Wie die Forscherinnen und Forscher schreiben, könnte es natürlich noch andere Einflussfaktoren geben, die in ihrer Studie nicht berücksichtigt wurden. Aber insgesamt decken sich die Ergebnisse mit gängigen Empfehlungen, wonach man weniger sitzen und sich mehr sowie regelmäßig bewegen sollte, etwa um das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht und Diabetes zu senken. Dafür muss man offenbar nicht intensiv Sport betreiben, ein gemütlicher Spaziergang reicht auch.