Proberöhrchen: Test auf eine Corona-Infektion im Labor
APA/AFP/STR
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Neue Tests in zwei Wochen möglich

„Testen, testen, testen“ lautet die neue Strategie der Bundesregierung. Zu den genetischen Virustests könnten bald Antikörper-Untersuchungen hinzukommen. Damit ließe sich eine Immunität gegen das Coronavirus nachweisen.

Der Virustest, der momentan in österreichischen Laboren zur Anwendung kommt, zielt auf das Erbgut des Erregers ab. Befinden sich Coronaviren in der Probe, etwa einem Rachenabstrich, sind sie mit 99,9 prozentiger Wahrscheinlichkeit nachzuweisen. Die Methode (die sogenannte PCR) ist bewährt, der genetische Fingerbadruck von SARS-CoV-2 längst gefunden, das einzige Problem ist: Die Kapazitäten sind limitiert. Die maximale Obergrenze definierte Bundeskanzler Sebastian Kurz am Dienstag im Kanzleramt: Es werde gelingen, die Zahl „auf rund 15.000 pro Tag auszubauen und auch durchzuführen, sofern wir die notwendigen Ressourcen erhalten.“

Immunität nachweisbar

Als Ergänzung bieten sich Nachweise über Antikörper an. Mit diesen Immunproteinen schützt sich der menschliche Körper vor Krankheitserregern. „Durch Antikörper können wir nachweisen, dass ein Patient an Covid-19 erkrankt war und bereits eine Immunität aufgebaut hat“, sagt Dorothee von Laer, Leiterin des Labors für klinische Virologie und Diagnostik an der MedUni Innsbruck.

Der Test weist also keine Erkrankung nach (was theoretisch mit einer anderen Sorte von Antikörpern möglich wäre), sondern eine absolvierte Erkrankung. Noch sind solche Tests zu unspezifisch. In den nächsten „zwei Wochen“, könnte sich das aber ändern, so von Laer. So eine Erweiterung der bisher üblichen Methode wäre einerseits von epidemiologischem Interesse, weil sich damit etwa die Rate der genesenen Patienten in der Bevölkerung abschätzen ließe. Vor allem böte sie die Möglichkeit, Menschen wieder in den Arbeitsalltag zu entlassen: Wer immun gegen Covid-19 ist, kann nach heutigem Stand des Wissens niemanden mehr anstecken.

Schnelltests sollen kommen

Im Prinzip könnte man eine Infektion mit SARS-CoV-2 auch mit Hilfe vom Virus-Proteinen nachweisen. „Doch solche Tests sind momentan noch nicht validiert“, sagt von Laer. Bleibt noch die Frage des Tempos: Genetische Tests per PCR liefern in der Regel nach drei bis vier Stunden ein Ergebnis. „Wir haben in unserem Labor die Protokolle auf anderthalb Stunden verkürzt. Zeitlimitierend ist im Arbeitsalltag allerdings das Versenden der Proben.“ Die Bundesregierung will jedenfalls auch in dieser Hinsicht nachlegen und hat den Ankauf sogenannter Schnelltests in Aussicht gestellt. Welche Methode hier zum Einsatz kommen soll, wurde nicht kommuniziert.