Stichprobenstudie soll schon Dienstag starten

Wie weit das Coronavirus tatsächlich verbreitet ist, soll nun eine Stichprobenuntersuchung von 2.000 Österreichern und Österreicherinnen zeigen. Sie soll bereits am Dienstag starten, wie Forschungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) ankündigte.

Die Feldarbeit mit den Testungen soll am Freitag abgeschlossen sein, die Auswertung bis Anfang nächster Woche vorliegen. Durchgeführt wird die Studie vom Sozialforschungsinstitut SORA, das die Auswahl der Stichprobe sowie die Auswertung vornimmt, in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz und der Medizinischen Universität Wien. Am Dienstag soll bereits die Feldarbeit mit den ersten Tests starten.

Licht in die Dunkelziffer

„Diese Tests sind wichtig, um Licht in die Datensituation zu bringen“, betonte Faßmann. Derzeit kenne man nur die Zahl der Neuinfizierten, man habe aber keine Information über die genaue Verbreitung des Virus. Anders als bei den derzeitigen Testreihen, bei denen nur Personen mit Symptomen bzw. nach Aufenthalten in Risikogebieten untersucht wurden, erlauben Stichprobentests genauere Aussagen – etwa zur bisher unbekannten Dunkelziffer.

„Wir sind der erste kontinentaleuropäische Staat, der das tut“, so Faßmann. Bisher habe in Europa nur Island auf diese Maßnahme gesetzt. Die Tests sollen dann in regelmäßigem Abstand wiederholt werden, um auch die Veränderungen zu erheben – ein wöchentlicher Abstand sei dabei zu eng. Denkbar wäre ein 14-tägiges bzw. dreiwöchiges Intervall.

Klärung von wichtigen Fragen

Verwendet werden noch die derzeit üblichen sogenannten PCR-Tests, die direkt nach dem Erbgut von SARS-CoV-2 suchen. Die zuletzt diskutierten Antikörpertests seien noch nicht endgültig einsatzfähig, so Faßmann – derzeit prüfe man an den Universitäten erst die Güte dieser Tests.

Die Abschätzung der Dunkelziffer ist für mehrere Faktoren wichtig: Einerseits können auch Personen ohne bzw. mit nur sehr milden Symptomen andere infizieren – eine hohe Dunkelziffer würde also bedeuten, dass sich das Virus schneller verbreiten kann. Umgekehrt würden bei einer hohen Dunkelziffer aber auch die Hospitalitäts- und Letalitätsraten sinken, also weniger Infizierte auch ins Krankenhaus müssen bzw. sterben.