Satellitenaufnahme von Eagle Island in der Antarktis vom 13. Februar 2020
NASA EARTH OBSERVATORY
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Klimaerwärmung

Hitzewelle in der Antarktis

Außergewöhnliche Wärme in der Antarktis hat Forscher und Forscherinnen aus Australien Alarm schlagen lassen. Sie warnen vor drastischen Schäden für die antarktischen Lebewesen sowie für die Ökosysteme der Erde.

Hitzewellen seien bisher selten in der Antarktis gemessen worden – gewöhnlich bezeichnen Forscher damit eine Aneinanderreihung von mindestens drei Tagen mit extrem hohen Temperaturen. Eine solche war im Jänner erstmals an der Casey Forschungsstation in der Ostantarktis gemessen worden, wie die Australian Antarctic Division der Regierung am Mittwoch mitteilte. Auf der Antarktischen Halbinsel seien Rekordtemperaturen festgestellt worden, hieß es auch in einem im Fachmagazin „Global Change Biology“ veröffentlichten Bericht.

Sieben Grad wärmer als im Schnitt

An der Casey Forschungsstation wurden Ende Jänner – im antarktischen Sommer – an drei Tagen Extreme bei den Höchst- und Tiefstwerten aufgezeichnet. Während die Temperaturen im Minimum jeweils über Null Grad blieben, wurde es am 24. Jänner in der Spitze bis zu 9,2 Grad Celsius warm. Dieses Temperaturmaximum sei fast sieben Grad wärmer als der durchschnittliche Höchstwert an der Station in den vergangen 31 Jahren.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass abnorm warme Sommer eine Vielzahl von biologischen Auswirkungen haben werden, die noch nicht alle bekannt sind. Der Klimawandel beeinflusse selbst die entlegensten Gebiete des Planeten. Was in Antarktika passiere, habe Auswirkungen etwa auf Ozeanströmungen und damit auf das Klima in vielen Erdregionen, schreiben die Autoren in einem Artikel auf der Webseite „The Conservation“.

Das vorwiegend eisbedeckte Gebiet, das größer als Europa ist, gilt als Treiber des sogenannten globalen Förderbands, der Zirkulation der Welt-Meeresströmungen. Schmelzen die Eisschilde der Antarktis ab, steigt zudem der globale Meeresspiegel.