Ein Arzt hält Medikamente in seinen Händen
AFP – GERARD JULIEN
AFP – GERARD JULIEN

Malariamedikament kommt in Österreich zum Einsatz

Um Covid-19 zu behandeln, setzen viele Ärzte und Ärztinnen auf das Malariamittel Hydroxychloroquin. Das Pharmaunternehmen Novartis stellt heimischen Krankenhäusern nun davon eine „namhafte Menge“ gratis zur Verfügung.

Das Malariamittel Hydroxychloroquin und deren verwandte Substanz Chloroquin werden in klinischen Studien für die Behandlung von Covid-19 untersucht. Bis Ende Mai will Novartis laut einer Aussendung 130 Millionen Dosen weltweit spenden. Auch Österreich erhält für den Spitalseinsatz eine gewisse Menge.

Alexander Herzog, Generalsekretär von Pharmig, der Interessenvertretung der österreichischen Pharmaindustrie, zeigte sich über die Bereitstellung erfreut: „Das ist ein enormer Schritt, um die derzeitige Krise hoffentlich zu entspannen und die Bekämpfung des Virus zu unterstützen.“ Das Arzneimittel ist zur Behandlung der Malaria sowie chronischer Polyarthritis zugelassen.

Einfuhrbescheinigung im Eilverfahren

Das Behandlungsprotokoll der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) enthält Hydroxychloroquin als eine der empfohlenen Behandlungen für im Krankenhaus stationär aufgenommene Patientinnen und Patienten, die an Covid-19 erkrankt sind. Der Wirkstoff ist bisher in Europa nicht für die Behandlung von Covid-19-Infektionen zugelassen.

Das Bundesamt für Sicherheit und Gesundheitswesen (BASG) hat für das Medikament im Eilverfahren eine Einfuhrbescheinigung erteilt und übernimmt auch die Verteilung. Herzog: „Die Einfuhrbescheinigung durch die österreichische Zulassungsbehörde ist nun ein wichtiger Schritt, dieses Medikament auch in Österreich mehreren Krankenhäusern zur Verfügung zu stellen.“